Schönheit bulgarischer Gebirge

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Vitoscha

ist das meistbesuchte bulgarische Gebirge. Das Kuppelmassiv hat einen vulkanischen Ursprung. Das Gebirge ist 23 km lang, 18 km breit und hat eine mittlere Höhe von 1382 Meter über dem Meeresspiegel. Von allen Seiten ist Vitoscha von hohen Kesselebenen umgeben. –Sofioter (550 m), Perniker (750 m), Samokover (959 m). Am Fuße des Gebirges liegen mehrere Dörfer verstreut: Kladniza, Rudarzi, Martschaevo, Vladaja, Knjashevo, Bojana, Dragalevzi, Simeonovo, Bistriza, Shelezniza, Jarlovo, Bossnek, Tschuiypetljovo und andere. Die meisten Fachleute gliedern das Gebirge in vier Hauptabschnitte: nördlicher (Kamenodelski), östlicher (Kupenski), südöstlicher und nordwestlicher. Alle Gebirgskämme gehen bei dem höchsten Punkt, dem Gipfel Tscherni Vrach (2290 m), ineinander. Ein nur für Vitoscha typisches Phänomen sind die steinernen Moränen. Das sind riesige Anhäufungen von abgerundeten Steinblöcken unterschiedlicher Form und Größe. Unter ihnen sind solche mit Ausmaßen von über 5 m Durchmesser und 30 t Gewicht.

Im südöstlichen Abschnitt ist der schöne Zirkus Kazana, der zwischen den Gipfeln Goljam Kupen (1930 m), Kupena (2196 m) und Beltscheva Skala (1833 m) gelegen ist. Das Gebirge ist reich an Quellen und Brunnen. Die größte Karstquelle Vreloto befindet sich oberhalb vom ehemaligen Dorf Krapetz, in der Nähe von dem Fluss Struma. Vitoscha ist von warmen Mineralwasserquellen umgeben (bei Knjashevo, Bojana, Simeonovo, Bistriza, Shelezniza, Rudarzi und Pantscharevo). In der Anzahl und Artenvielfalt der Vegetation ist Vitoscha bei weitem reicher als jene in vielen europäischen Ländern. Schon 1934 wurde dieses schöne bulgarische Gebirge zum Nationalpark erklärt – der erste in Bulgarien und auf der Balkanhalbinsel. Dort liegen auch die Biosphärenreservate „Bistrischko Branischte“ (1061,6 ha) und „Torfeno Branischte“ (748,1 ha).

Vitoscha verfügt über ein dichtes Netz von Einrichtungen für Sport, Alpinismus, Extremsportarten, Erholung und Tourismus. Das größte Touristenzentrum und eines der schönsten zu jeder Jahreszeit ist „Aleko“. Andere massenhaft besuchte Skizentren sind „Vetrovala“ und „Konjarnika“.
Fast alle Vitoschahütten sind gut ausgestattet und gepflegt.
Der reguläre Bustransport und die Seilbahnen geben Tausender Hauptstädter und Gästen die Möglichkeit, auf den Berg zu steigen und angenehme Stunden der Entspannung in den gemütlichen Hütten, Hotels, Motels und Erholungsheimen zu verbringen. Zu den meisten führen bequeme, ausgeschilderte und streifenmarkierte Wege.
Vitoscha ist die Wiege des bulgarischen Tourismus. Kurz nach der Befreiung, die Ruinen der Urvitsch-Festung betrachtend, beschließt der namhafte Bulgare Aleko Konstantinov das Interesse der Sofioter zu wecken und somit die frühere imposante Festung wieder ins Leben zu rufen. Am 11. Mai 1890 gründet er die erste Touristengesellschaft in Bulgarien unter dem Namen „Urvitsch Klub“, und am 27. August 1895 führt er über 300 enthusiastische Bürger zu Vitoschas höchstem Gipfel Tscherni Vrach. Die ganze Nacht mit brennenden Fackeln in der Hand den Berg besteigend, erklommen sie in den frühen Morgenstunden des darauffolgenden Tages den Gipfel. Auf diese Weise machten sie den Anfang der organisierten Touristenbewegung in Bulgarien.

Besuchsorte: Am Fuße des südöstlichen Abschnittes, östlich vom Dorf Bossnek, am rechten Ufer des Flusses Struma befindet sich die schöne Höhle Duchlata – die längste Höhle, deren stufenartig gelegenen Galerien über 15 km lang sind. Schön und majestätisch ist der Wasserfall Bojanski Vodopad (15 m hoch), der in den Frühlingsmonaten fast von überall in der Hauptstadt mit bloßem Auge gesehen werden kann.
Im Schoß des Gebirges gibt es viele alte Klöster und Kirchen. Besonders populär sind das Drasgalevski-Kloster und die Bojana-Kirche, die auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehen.
Interessante Geschichte haben die drei Klöster, die auf dem Gebiet des heutigen Dorfes Bistriza entstanden waren. Zum Schutz des wichtigen Passes Bistrischki Prochod hatten die Byzantiner an der Stelle eines alten römischen Kastells zwei Festungen in der Gegend Kalugerovi Livadi und eine dritte in der Gegend Mali Dol gebaut. Zur Zeit des Ersten bulgarischen Zarenzeiches entstanden in der Umgebung drei Klöster. Das Kloster „Sveti Georgi“ (10. Jh.) wird zum privilegierten Hauptkloster des Sofioter Kleinen Heiligen Waldes /Sveta Gora/. Von den Türken Ende des 14. Jh. zerstört, ist das Kloster heute genutzte Gläubigerkirche. Das Kloster „Sveta Petka“ (mit der Kirche „Sveti Ilija“) wurde im 10. Jh. auf den Grundmauern der alten Festungskirche gebaut. Von den Türken zunichte gemacht, wurde es 1878 als eine kleine Holzkirche wieder hergestellt. Der heutige Bau stammt von 1956. Das Kloster „Sveti Joakim i Ana“ (ehemaliges „Sveti Petar“) wurde 1948 erneuert. In den 30er Jahren des 20. Jh. wurde bei der vergessenen Opferstätte in der Gegend Mali Dol eine große steinerne Grabstätte entdeckt, wahrscheinlich eine Familiengruft vom 4.–5. Jahrhundert. Sie befindet sich unter der heutigen Klosterkirche.

Unter den besuchten Klöstern sind auch Simeonovski „Sveti Archangel Michail“ im Zentrum vom Stadtviertel Simeonovo (eines der Klöster des Sofioter Heiligen Waldes, von den Türken zerstört und nach der Befreiung erneuert); „Sveti Luka“ im Stadtviertel Knjashevo (14. Jh); Knjasshevski Manastir „Pokrov Bogoroditschen“ (20 Jh.); „Sveta Troiza“ auf dem Gebiet vom Dorf Martschaevo, welches 1971 in der heutigen Form gebaut wurde; „Sveti Nikolai Mirlikiyski“ (auch ein Teil vom Sofioter Heiligen Wald), welches auf der alten Kirche der Kladnischka-Festung gebaut und samt der Festung von den Türken zerstört wurde. Mehrmals wiederhergestellt und von neuem zunichte gemacht, birgt es heute wertvolle Ikonen und Wandmalereien aus der Zeit der Wiedergeburt. Es wurde zum Kulturdenkmal erklärt.
Ausgangspunkte für Tourismus: Vitoscha ist von überall und zu jeder Jahreszeit zugänglich .
u Sofia, Pernik sowie alle aufgezählten Dörfer in der Umgebung von Vitoscha.
Von Sofia fahren zu allen diesen Dörfern reguläre Linienbusse. Zu den meisten fahren auch Linientaxis, einschließlich zu den Perniker Dörfern Rudarzi und Kladniza.