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Tschepelare

Die Stadt (6067 Einwohner) liegt in der unteren Ausdehnung des Flusses Tschepelarska Reka (Tschaja) in den Westlichen Rhodopen, 1150 m über dem Meeresspiegel. Sie ist 10 km von Pamporovo, 30 km von Smoljan, 53 km von Assenovgrad, 70 km südlich von Plovdiv und 220 km von Sofia entfernt.
Ein berühmter Bergkurort und bekanntes Ski-Zentrum. Die Stadt wurde besonders populär, als die hier geborene Ekaterina Dafovska im Jahre 1998 Olympiasiegerin in Biathlon in Nagano wurde.

Geschichte

Die Region war schon in der Frühzeit besiedelt, wie Funde in der Gegend Batalski Kamak nachweisen. Zahlreich sind die Spuren, die die alten Thraken hinterlassen haben- Graburnen, Speer-und Pfeilspitzen, Schmuckstücke, Haushaltgegenstände. Auf den Fluren der Stadt wurden bulgarische christliche Gräber vom 12.–14. Jh. freigelegt. Ursprünglich gab es hier eine Hirtensiedlung, die aus „einzelnen Stadtvierteln“ bestand. Im Tal des Flusses Tschepelarska verlief der römische Weg von Plovdiv zum Ägäischen Meer.
Man nimmt an, dass der erste Ansiedler hier Beljo-Kechaja war, der 1705 ein Haus gebaut hat und die Einwohner der umliegenden Dörfer sind seinem Beispiel gefolgt. Die Neusiedler kauften 1726 das Land im Talkessel und auf den Hügeln ringsum. Auf diese Weise entstand Tschepelare. Der Name geht auf das Dorf namens Tschepelli zurück, was auf Bulgarisch stürmisch und kalt bedeutet. Der größte Teil der Bevölkerung betrieb Viehzucht. Andere verdienten sich ihr Brot, indem sie zum Ägäischen Meer fuhren, wo sie als Maurermeister oder Fischer arbeiteten. Tschepelare wurde oft von den Kardshalii überfallen, aber die Bevölkerung wehrte sich tapfer. Im Jahre 1834 bauten die Einwohner von Tschepelare die Kirche „Sv. Atanassij Veliki“ und errichteten drei steinerne Wehrtürme nur im Laufe von 40 Tagen. Später wurde eine Schule gebaut und 1866 das Gotteshaus „Sv. Bogorodiza“ errichtet.
Am 18. Januar 1878 wurde Tschepelare von Soldaten aus dem Kaukasus unter General Tscherevin befreit. Im gleichen Jahr zog der Woiwode Petko mit seiner Freischar in Tschepelare ein, um die Bevölkerung von den Meuterern von Saint Clair zu schützen.
Nach dem Berliner Abkommen war Tschepelare ein Grenzort und hier verweilten sehr oft die Kämpfer aus der Schar des Woiwoden Pejo Schischmanov, die an den Kämpfen um die Befreiung der noch nicht befreiten Gebiete des Vaterlandes teilnahmen. Nach der Vereinigung (1885) wurde die Grenze zur Türkei geschlossen und der Weg für Tausende von Schafen zu den Winterweideplätzen in den Regionen am Ägäischen Meer war verloren. Damals schlachteten die Einwohner von Tschepelare einen Großteil der Schafe und holzten ringsum weite Teile der Wälder ab, um Weideplätze für das restliche Vieh zu schaffen. Zwischen 1879 und 1886 wurden in der Umgebung von Tschepelare 30 000 Dekar herrlicher Nadelwald gerodet. Das führte zu einem neuen Lebensunterhalt- Holzgewinnung und Holzbearbeitung. Das Holz wurde auf dem Fluss nach Stanimaka (Assenovgrad ) transportiert. 1922 wurde hier eines der ersten Wasserkraftwerke in Bulgarien gebaut.
Schon am Anfang des 20. Jh. und besonders in den 30er und 40er Jahren entwickelte sich Tschepelare zu einem Luftkurort. Seit 1964 hat es das Statut einer Stadt.

Sehenswürdigkeiten

In Tschepelare gibt es zwei interessante Museen, die einzigartig in Bulgarien sind: Museum über den Rhodopen in den Karst und eine Kollektion von Ski und Ausstellung zum Skisport (im Gebäude der Lesestube untergebracht). Die Kirchen „Sv. Atanassij Veliki“ und „Sv. Bogorodiza“. Erhalten gebliebene Gebäude, Muster der originellen Rhodopen- Architektur und des Volkshandwerks. Heute noch verursachen die hier gewebten Schafwolldecken, Wollteppiche, Ziegenfellmatten und Rhodopen- Matten die Begeisterung der Besucher. Die Lesestube „Rodopska Iskra“.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

Tschepelare und die ganze Region um die Stadt zeichnet sich durch außerordentlich schöne Natur aus. Jahrhundertealte Wälder, bunte und große Wiesen, klare Bergbächlein- die ganze Gemütlichkeit dieses lauschigen Winkels des Rhodopen-Gebirges verspricht einen ruhigen und angenehmen Urlaub während des ganzen Jahres.
– Die Stadt ist Ausgangspunkt für viele abwechslungsreiche Wanderungen durch das Gebirge, einschließlich nach Pamporovo (10 km südwestlich von Tschepelare).
– Der Ski-Komplex Metschi Tschal liegt 1 km südlich von Tschepelare.
Die gesamte Länge der Pisten ( die für die besten alpinen Ski-Pisten in Europa gehalten werden), beträgt mehr als 11 km. Es werden neue Pisten angelegt, sowie auch Liftanlagen, Trassen für Motorschlitten u.a. Der Lift, der innerhalb von 17 Min. die Skiläufer und Touristen auf den Gipfel Tschala (1873 m) transportiert, beträgt eine Länge von 2471 m und in einer Stunde können bis zu 700 Menschen transportiert werden. Dort funktionieren Ski-und Snowboardschulen, Ski-Garderoben, es gibt ein Kinderzentrum mit Mini-Pisten für Schlitten und einen Schneezug.
– Die Gegend Roshen liegt in dem malerischen Roshener Sattel (9 km von Tschepelare entfernt), die mit weiten Wiesen und schönen Nadelwäldern bedeckt ist. Seit 1979 steht die Gegend unter Naturschutz. Auf den Roshener Wiesen findet das Roshener Volksfest statt. Der Tradition nach sind diese Feste mit dem Namensgeberfest einiger Kapellen, die auf diesen Wiesen stehen, verbunden. Später vereinigen sich die Feste der Heiligen, die am Roshen geehrt wurden und wie man spricht, fand das erste Volksfest im Jahre 1898, am 27. Juli- dem Tag des Heiligen Pantelejmon, dem Beschützer der Wanderer, statt. Als Sängerwettstreit wird das Roshener Volksfest seit 1961 organisiert. Das Interesse am Fest ist sehr groß. Es ist interessant zu wissen, dass im Jahre 1981, als das Volksfest dem 1300. Jahrestag des Donau-Bulgariens gewidmet war, versammelten sich auf den Roshener Wiesen mehr als 150 000 Menschen.
Durch den Roshener Sattel verläuft die Verkehrsstraße von Plovdiv nach Smoljan.
– Das Observatorium von Roshen – ca. 2 km nördlich von den Roshener Wiesen und 15 km südöstlich von der Stadt entfernt.
Das nationale astronomische Observatorium ist das größte in Südosteuropa. Es besitzt 4 Teleskope. Das größte wiegt 110 Tonnen (mit einem Durchmesser des Spiegels von 2 m) und ist in einem 32 m hohen Turm eingebaut, der sich 1750 m über dem Meeresspiegel befindet. Zum Komplex des Observatoriums gehören Laboratorien, Büros, Wohngebäude. Es darf von Touristen gegen Bezahlung besucht werden.
Von Tschepelare bis zum Observatorium braucht man etwa 3 Stunden zu Fuß.
– Das Naturphänomen Die prächtigen Brücken 85 (Erküprija, Skalnite mostove) sind natürliche Felsenbrücken im Tal des Erküprija- Flusses).
Dorthin kann man vom Dorf Sabardo (25 km nordwestlich von Tschepelare und 14 km südwestlich vom Dorf Naretschenski bani entfernt ) gelangen, wo erhalten gebliebene Häuser von der Wiedergeburtszeit mit typischer Rhodopen- Architektur zu sehen sind.
Die riesigen Felsenbrücken stellen Reste des Dachs einer tiefen Höhle dar, die sich von der Erosionstätigkeit des Flusses im Marmor des Tschernatiza-Hügels gebildet hat. Über die Große Brücke, 70 m hoch, 30–35 m breit und mit einer Höhe des Bogens von 45 m, führt ein Pfad. Hinter der kleineren Brücke, die einem Tunnel, 60 m lang, ähnlich sieht, stürzt der Fluss in eine Schlucht, führt unterirdisch weiter, und erscheint wieder 3 km im Südosten. Seit 1961 – zur Natursehenswürdigkeit erklärt.
In dieser Umgebung befindet sich die Berghütte „Tschudnite mostowe“. Ca. 1,30 Stunden davon entfernt ist die Hütte „Kabata“, als „Sonnenwiesen“ bekannt. Unweit davon befindet sich
– der Gipfel Zirikova- Kirche (mit der Kapelle „Sv. Duch“), der mit der erschütternden Sage über das menschliche Leid und dem leidenden christlichen Glauben in dieser Gegend verbunden ist…
– Drei Höhlen Tscheleweschniza gibt es in der Region von Tschepelare – bei den Dörfern Sabardo, Orechovo und Pavelsko.
Leider stehen die schönen Höhlenformen im Gegensatz zu der Geschichte des Namens Tscheleweschniza, der mit der menschlichen Tragödie der bulgarischen Bevölkerung in den Rhodopen während der düsteren Periode des Aufzwingens des mohammedanischen Glaubens verbunden ist. Heute noch erinnern die verrußten Höhlenwände und die verstreuten Überreste von menschlichen Knochen, Waffen und Hausrat an diese Ereignisse… Es sieht so aus, als ob die Natur ihre schöpferische Kraft zeigen wollte. Deshalb hat sie in der Höhle beim Dorf Pavelsko die schönste und riesige Höhlenperle, die bis heute in den bulgarischen Bergen zu sehen ist, geschaffen. Das glänzende Naturwunder strahlt ruhig in einem natürlichen Bett, das nach innen gewölbt ist.