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Historisches Museum Plovdiv

Gegründet wurde das historische Museum in der Universitätsstadt Plowdiw am Rand des Sredna Gora Gebirges in Bulgarien im Jahr 1951. Es war zunächst als wissenschaftliches und kulturelles Institut konzipiert worden und beherbergte eine Sammlung von historischen Dokumenten aus der Stadtgeschichte vom 15. bis zum 20. Jahrhundert. Zahlreiche Forscher haben sich mit diesen Unterlagen beschäftigt und dazu Veröffentlichungen verfasst. Inzwischen gilt das historische Museum der Stadt Plowdiw unter historisch interessierten Touristen als absoluter Geheimtipp. Viele kommen eigens zum Museumsbesuch in die geschichtsträchtige bulgarische Stadt.

Das Gebäude, das von Dimitar Georgiadi im Jahr 1848 erbaut wurde, befindet sich in der Zanko-Lawrenow-Straße, mitten in der historischen Altstadt von Plowdiw. Es gilt als ein sehr gut erhaltenes Beispiel des symmetrischen Hauses, für das Plowdiw berühmt ist. Ein Hauptbestandteil dieses interessanten Museums ist die Ausstellung „Bulgarische Wiedergeburt“. Alle ausgestellten Exponate stammen aus der Epoche des 16. bis hin zum 18. Jahrhundert. Während dieser Zeit galt Plowdiw als eine der schönsten Städte des gesamten Osmanischen Reiches. Waffen und viele historische Dokumente erinnern in der Ausstellung an die Zeit des Befreiungskampfes der Bulgaren, an dessen Ende die Befreiung von der osmanischen Fremdherrschaft stand, die das bulgarische Volk für mehr als 500 Jahre unterdrückt und an der Weiterentwicklung gehindert hatte. 1878 wurde dann das unabhängige Fürstentum Bulgarien gegründet, wobei Bulgarien zu dieser Zeit durch den Berliner Vertrag in zwei Teile zerschnitten wurde.

Diesem Teil der Geschichte widmet sich die Ausstellung „Wiedervereinigung des Fürstentums Bulgarien mit Ostrumelien“. Interessant ist, dass diese Wiedervereinigung am 6. 9. 1885 in Plowdiw bekannt gegeben wurde und das Gebäude des heutigen Museums als Parlament von Ostrumelien gebaut wurde. Ostrumelien war vor 1885 eine autonome Provinz, die künstlich gegründet worden war, um das bulgarische Reich klein zu halten. Es sollte verhindern, dass Bulgarien, das unter dem Einfluss des russischen Reiches stand, einen zu hohen Status unter den Völkern bekam und somit dem Osmanischen Reich schaden konnte. Viele historische Dokumente aus dem 19. Jahrhundert, die im historischen Museum von Plowdiw ausgestellt sind, belegen die politischen Ränkespiele der damaligen Zeit.

Das historische Museum von Plowdiw unterhält eine Außenstelle in der Mitropolit-Paisii-Straße im Haus von Christo G. Danow. Erbaut wurde dieses Haus etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Als der hauptsächliche Gründer des modernen Buchdruckverfahrens in Bulgarien wohnte Christo G. Danow hier bis zu seinem Tod im Jahr 1911. Heute beherbergt das ehemalige Verlagsgebäude mit integrierter Bücherei die Ausstellung „Buchdruck in Bulgarien“. Viele Originalausgaben von Danow können hier bewundert werden. Sie stammen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Der Drucker war gleichzeitig der erste Herausgeber einer Zeitung nach der Separierung Bulgariens vom Osmanischen Reich. Die Originalausgabe, die am 25. 7. 1878 erschien, ist im Museum zu besichtigen.