Land und Leute in Bulgarien....
So abwechslungsreich wie die Flora Bulgariens sich zeigt, so vielseitig gestaltet sich auch die Fauna. Dies bedingt sich wiederum durch die unterschiedlichen Landschaftszonen. So finden viele Tiere einen Lebensraum. Zum einen sind es die, die in höheren Lagen beheimatet sind, und auch durchaus mit Kälte zurecht kommen, ferner sind es unterschiedliche Waldtiere, und natürlich unzählige Wasservögel, die ihren Lebensbereich in Bulgarien entweder in den Süßwassern der Seen und der Donau finden, aber auch im Salzwasser des Schwarzen Meeres.
Alleine die hohen, teils noch sehr unberührten Bergketten Bulgariens, einzigartig in Südosteuropa, sind Lebensraum vieler Tiere. Selbst Bartgeier, Adler (unter ihnen auch der Kaiseradler) und Falken, heute eher seltene Vogelarten, sind hier noch anzutreffen.
Rothirsche, Luchse, Wildkatzen, Schakale, Marder, Dachse und auch Tiere der roten Liste, wie zum Beispiel Wölfe und Braunbären sind hier angesiedelt, finden sie doch in den Bergen einen verlässlichen Schutz. Fledermausarten, die woanders längst ausgestorben sind, erobern hier noch die Lüfte. Auch Auerhähne und Fasane zählen zum bulgarischen Tierleben.
Reich an Fisch sind die Gebirgsflüsse. In ihnen und in den Stauseen haben viele Arten ihren Lebensraum, unter ihnen Forellen, Saiblinge, Zander und Hecht.
Eine weitere Rarität der bulgarischen Tierwelt ist sicherlich die Kaspische Wasserschildkröte.
Bemerkenswert ist, dass Bulgarien über eine riesige Fläche an Park- und Schutzgebieten verfügt. Beeindruckende 498.000 Hektar erstrecken sich über das Land, aufgeteilt in viele Nationalparks. Der erste wurde bereits 1934 gegründet. Es handelt sich hier um den Nationalpark Witoscha.
Alles in allem werden die vorkommenden Tierarten des Landes auf 40.000 geschätzt. Einige Arten wurden von den Zoologen Bulgariens in den vergangenen 30 Jahren neu registriert. Die Anzahl der wirbellosen Tiere nimmt dabei mit 29.000 Arten den Hauptanteil ein. Beachtlich sind die Vorkommen der Reptilien und Amphibien. Unter den 36 Reptilienarten tummeln sich etliche sehr seltene, wie Bergmolche, Schlangenaugen oder Leopardnattern. Letztendlich ist aber davon auszugehen, dass es noch viel mehr sind, da sicherlich viele der Wirbellosen bisher unentdeckt blieben. Einige Wissenschaftler gehen von einer Verdreifachung der realen Zahlen aus. Die unterschiedlichen Arten der Wirbeltiere belaufen sich auf schätzungsweise 760 Arten, und die Vogelwelt zählt immerhin 350 Arten.
Eine Unterteilung des Landes, wie sie hinsichtlich der Flora gemacht werden kann, gilt auch für die Fauna.
Da wäre die Donau mit dem Donaudelta, das selbstverständlich die Heimat vieler Wasservögel ist. Flamingos, Pelikane, Kormorane, Reiher und Fischadler tummeln sich hier, neben unterschiedlichen Fischarten. Selbst Hausen, Stör und Sterletts bewohnen die Donaugewässer. Diese Fische sind als Kaviarlieferanten bekannt, wobei der Hausen der größte unter ihnen ist. Aus dem Rogen der weiblichen Tiere wird der teuerste und edle Beluga-Kaviar gewonnen.
Bulgariens Seen dienen als Lebensraum für Schildkröten, Otter, Wassernattern, Vipern und natürlich Sumpf- und Wasservögel. Zur Fischwelt der Seen zählen Aal, Hecht, Karpfen und Welse.
An der Schwarzmeerküste, wo es mediterran zugeht, trifft man auf Stockenten und Möwen. Eher selten geworden sind die Schwarzmeerrobben und Delphine. Gewässerverschmutzung und Fischfang haben leider zur Reduzierung dieser Tierarten geführt. Angeln im Schwarzen Meer und in den Lagunen ist nur mit einem Angelschein gestattet. Makrelen, Meeräschen, Blau- und Thunfische sind hier anzutreffen.
Der südliche Landesteil beherbergt Tiere, die Wärme brauchen. Ameisenlöwe und Reismaus erfreuen sich des milden Klimas, und sogar die sehr selten gewordene Gottesanbeterin ist hier beheimatet.