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Rilagebirge

ist das höchste Gebirge auf der Balkanhalbinsel. Es erhebt sich im nordwestlichen Ende des Rila-Rhodopen Massivs. Rila ist das zentrale Gebirge auf dem Balkan und sein orographischer und hydrographischer Knotenpunkt.Der höchste Gipfel ist Mussala (2925 m) – an sechster Stelle auf der Liste der höchsten europäischen Gebirgsgipfel. Die Länge des Gebirges von Westen nach Norden beträgt etwa 70 km, die Durchschnittsbreite – 45–50 km, die Gesamtfläche – 2629 km2 , bei einer Durchschnittshöhe über dem Meer von 1487 Metern. Bedingt durch die geografische Lage besitzt es Gebirgsklima. Der kälteste Punkt ist der Gipfel Mussala, wo die Temperatur acht Monate im Jahr unter 0oC liegt. Die Vegetation im Gebirge ist sehr verschiedenartig. Von den rund 2000 Pflanzenarten sind über 100 Endemiten der Balkanhalbinsel. In den niedrigeren Abschnitten sind Wälder von Eiche, Ulme, Esche, ausgewachsene Heinbuche und auch Sträucher- und Grasformationen vertreten. Auf einer Höhe von 1200–1600 m gedeihen Buche, Birke, Zitterpappel, Tanne, Mischwälder und andere. Der Nadelwaldgürtel (über 1300–1600 m) ist durch Fichte, Weißkiefer, Schwarzkiefer, Tanne, Weißpinie u.a. vertreten. In den Höhenlagen über 2000-2400 m (subalpiner Gürtel) ist die überwiegende Formation hauptsächlich Latschenkiefer, und in den höchsten alpinen Teilen – alpine Graspflanzen.

Aufgrund seiner orographischen Struktur und der charakteristischen morphographischen Gestaltung wird Rila in vier Hauptgruppen gegliedert: Ost-, Mittel-, Südwest- und Nordwestrila. Zwecks Erhaltung und Schutz der natürlichen Gegebenheiten des Gebirges, sind in Rila einige Naturschutzgebiete abgesondert. Der Nationalpark „Rila“ (seit 1999) ist das flächengrößte (81046 ha) von allen Nationalparks und das zweitgrößte Naturschutzgebiet in Bulgarien. Dort befinden sich die Reservate: „Zentrales Rilski Reservat“, seit 1992 zwecks Erhaltung der verschiedenartigen Flora und Fauna Rilas. Es ist das größte Reservat des Landes.; das Reservat „Parangaliza“ – das älteste in Rila, 1933 festgelegt. Es befindet sich zwischen den Regionen der Flüsse Blagoevgradska Bistriza und Haiyduschka und dem Wasserscheidekamm der Gipfel Metschi Vrach, Jumerdshika, Ezernik und Parangalischte; das Reservat „Skakaviza“ – seit März 1968 auf dem Gebiet der Ortschaft Sapareva Banja zwecks Erhaltung eines uralten Waldmassivs von Weißpinie bestimmt; das Reservat „Ibar“ –seit Februar 1985 auf dem Gebiet der Stadt Kostenetz; das Reservat „Rilomanastirska Gora“ – seit 1986. Es befindet sich rings um das Rilakloster.

Ostrila

ist die höchste und weitest ausgedehnte Gebirgsgruppe. Sie nimmt 34% von der Gesamtfläche des Gebirges ein. Dort erheben sich 11 der höchsten Rilagipfel und liegen die schönsten Seenzirkusse: Mussalenski, Maritschinski, Grantscharski, Shaltoezeren (Saragjolski), Ropalischki und Jakorudski. Auf dem Territorium von Ostrila wurden die Talsperren –„Belmeken“, „Tschaira“ und „Beli Isskar“ gebaut. In dem Flussbett Kostenetzka ist der Wasserfall Kostenetzki Vodopad. In dieser größten Gebirgsgruppe befinden sich die Kurorte Borovetz, Dolna Banja und Kostenetz, die ganzjährig im Betrieb sind, sowie noch 12 Hütten. In Bedarfsfall können die 5 erbauten Gebirgsunterständen benutzt werden.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Stadt Samokov hat reguläre Busverbindung mit Sofia, Borovetz, Dolna Banja und Kostenetz. Der Hauptstrom der Touristen wird durch den Linienbus Sofia-Samokov-Borovetz (und zurück) befördert.
u Borovetz ist der älteste bulgarische Gebirgskurort, schon seit 1896 bekannt. Er hat Straßenverbindung mit Samokov (11 km) und Sofia (72 km). Es gibt reguläre Busverbindung mit Dolna Banja, Kostenetz und Dupniza.
Der Kurort bietet beste Bedingungen für Tourismus zu jeder Jahreszeit. Da er im Winter besonders besucht wird, verfügt er über einige Schlepplifte, eine Gondelbahn bis zum Gipfel Jastrebetz (2363 m), einen Sessellift bis zu der Gegend Sitnjakovo und weitere Lifteinrichtungen.
Borovetz ist ein günstiger Ausgangspunkt für Touristenmarschrouten auf markierten Pfaden (mit oder ohne Liftbenutzung): Gipfel Mussala – 3 St. mit Liftbenutztung; Gegend Sitnjakovo – 1,30 St. zu Fuß oder 30 min mit Liftbenutzung; Hütte „Tschakar Voiyvoda“ – 2 St. zu Fuß oder 50 min mit Lift; Hütte „Mariza“ – 4,30 St; Hütte „Zavratschiza“ – 5,30 St; Unterstand „Ledenoto Ezero“ und der Zirkus von Mussala – 2,30 St. mit Lift, und andere.
u Stadt Dolna Banja ist ein balneologischer Gebirgskurort. Die Stadt hat reguläre Busverbindung mit Kostenetz, Borovetz und Samokov.
2,5 km südlich oberhalb vom Städtchen liegt das mittelalterliche Kloster Dolnobanski Manastir „Sveti Spass“, das Anfang des 20. Jh. erneuert wurde. Heute wird es genutzt, ohne Mönche.
150 m oberhalb vom Kloster befindet sich die Hütte „Gerginiza“ (60 Pl), die ganzjährig geöffnet hat. Vom Kurort können Ausflüge zur Hütte „Venetiza“ – 2,30 St. und auf dem Rila-Gebirgsabschnitt Ibar unternommen werden.
u Stadt Kostenetz hat Straßenverbindung mit Sofia und Plovdiv und einen Bahnhof auf der Strecke Sofia-Septemvri-Plovdiv. Es gibt eine reguläre Busverbindung mit den Kurorten Ptschelinski Bani und Dolna Banja. Von der Stadt können Ausflüge zur Hütte „Gurguliza“ – 2,30 St und auf dem Rila-Gebirgsabschnitt Ibar unternommen werden.
u Stadt Beliza liegt an der Stelle, wo die Flüsse Belischka und Votratschka ineinander fließen, 4 km vom Bahnhof Beliza (auf der Strecke Septemvri–Dobrinischte) entfernt.
Es gibt reguläre Busverbindung mit Jakoruda und Razlog.
Beliza ist Ausgangspunkt: Ferienort Semkovo – 15 km Asphaltstraße; Hütte „Semkovo“ – 3,30 St; Hütte „Makedonia“ – 6 St. über Hütte „Semkovo“; Seenzirkus Vapski Ezeren Zirkus – 5,30 St; Skalischki Zirkus –
6 St; Hütte „Ribni Ezera“ – 8 St.
u Stadt Jakoruda hat Busverbindung mit Beliza, Razlog und Bansko. Sie hat einen Bahnhof auf der Strecke Septemvri-Dobrinischte. Bekanntere Marschrouten von der Stadt aus sind: Hütte „Treschtenik“ – 3 St; die Seen bei Jakoruda – 6 St; Hütte „Grantschar“ – 6 St. und andere.

Mittelrila

nimmt etwa 9% von der Gesamtfläche Rilas ein. Diese Gruppe hat ein betont alpines Gepräge. Die Durchschnittshöhe über dem Meer beträgt 2077,17 Meter. Der höchste Gipfel ist Tscherna Poljana (2716 m). In dieser Gruppe sind einige der schönsten Seenzirkusse – Tschernopoljanski, Ribnoezeren, Djavolski, Kanarski, Mramorezki und Pogledezki. Dort sind 3 Hütten und ein Unterstand gebaut. Diese Gebirgsgruppe ist entlang dem Flusstal Rilska Reka am zugänglichsten.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Stadt Rila Hat gute Straßenverbindung mit Dupniza
(24 km) und Blagoevgrad (16 km).
Marschrouten von der Stadt: Dorf Pastra; Touristenkomplex „Jafora“; Hütte „Ribni Ezera“; Rilski Manasstir „Sveta Bogorodiza“ (21 km) – der meistbesuchte Ort in Rila. Im Jahre 1980 wurde das Kloster mit dem Prestigepreis „Goldener Apfel“ ausgezeichnet, der 1970 von der Internationalen Föderation der Journalisten und Tourismus-Schriftsteller (FIJET) gegründet wurde und für besondere Verdienste zur Entwicklung des internationalen Tourismus verliehen wird.

Nordwestrila

nimmt etwa 24% von der Gesamtfläche des Gebirges ein. Die Durchschnittshöhe über dem Meer beträgt 1555,73 Meter. Der höhere südliche Abschnitt Nordwestrilas hat ein betont alpines Gepräge und ist reich an Eiszeitformen – Seen, Zirkusse, Gletschertäler. Der niedrigere Teil erfasst den Talkessel Govedarska und ist mit ihm durch ein Vorgebirgsteil verbunden, der unter dem Namen Lakatischka Rila (mit dem höchsten Gipfel Zekiriza – 1734 m) bekannt ist.
Nordwestrila hat fünf Gebirgsabschnitte, von denen der Maljoviza-Abschnitt als Symbol des bulgarischen Alpinismus berühmt ist. Der höchste Gipfel in diesem Abschnitt ist Goljam Kupen (2731 m). Dort gibt es schöne Gletscherseen, manche von denen als Symbol für Rila gelten: Maljovischki, Urdinski, Prekoretschki, Lopuschki, Otovischki und der von allen bekannteste – der Zirkus der sieben Rilaseen. Am Fuße der Gipfel Goljam Politsch, Malak Kalin und Goljam Kalin ist die Hochgebirgstalsperre „Kalin“. In diesem Abschnitt befinden sich 10 Touristenhütten und die Touristensiedlung Panitschischte. Dort ist auch die erste Privathütte im Gebirge – „Ivan Vazov“. Auf dem Gebiet vom Dorf Ovtscharzi ist der Wasserfall Ovtscharenski Vodopad von dem Fluss Goriza mit 39 m Wassersturz. Oberhalb der Hütte „Skakaviza“ ist der herrliche Wasserfall Skakavischki Vodopad, der unterhalb der gleichnamigen Seen liegt.
Das Kloster „Sveti Archidjakon Stefan“ (das einzige im Lande, das diesen Namen trägt) ist auf dem Gebiet der Stadt Sapareva Banja gelegen, am rechten Ufer des Flusses Dsherman. Dort ist ein sehr schöner Heiligenbrunnen. Der Überlieferung nach wurde das Kloster im Mittelalter nach dem Muster der Fastenszellen des Rila-Heiligtums errichtet. Heute wird das Kloster genutzt, ohne Mönche.
Das eindrucksvolle Resilovski Nonnenkloster „Pokrov Bogoroditschen“ befindet sich auf dem Gebiet vom Dorf Ressilovo, etwa 1,5 km östlich vom Dorf, am Fuße Nordwestrilas. Der erste Spatenstich für das Kloster wurde im Jahre 1932 gemacht. Nach 1994 gründlich erneuert und erweitert, wird das Kloster genutzt, mit Kirchfest am 1. Oktober.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Stadt Dupniza hat reguläre Busverbindungen mit Sofia (65 km), Kjustendil (40 km), Samokov (41 km) und Blagoevgrad (22 km). Durch die Autobuslinie in Richtung Sapareva Banja ist Dupniza ein günstiger Ausgangspunkt: Touristensiedlung Panitschischte und die Hütten „Skakaviza, „Sedemte Ezera“, „Rilski Ezera“, „Lovna“ und andere.
u Über die nahgelegenen Dörfer Bistriza und Samoranovo führen die Touren zu den Hütten“ „Bjal Kladenez“, „Otoviza“ und „Ivan Vazov“ und zu den hohen Seenzirkussen des Maljoviza-Abschnittes.
u Stadt Sapareva Banja verfügt über gute Bedingungen zur Erholung – erbaut sind viele Hotels, eine Touristenunterkunft, Erholungsheime und Privatquartiere.
Im Sommer verkehrt ein Linienbus zum Ferienort Panitschischte – 11 km (etwa 2 St. zu Fuß). Die Stadt ist ein günstiger Ausgangspunkt: die Hütten „Skakaviza“ – 4 St; „Rilski Ezera“ – 4,30 St; „Sedemte Ezera“ – 5 St; „Vada“ – 4,30 St. und „Lovna“ – 4 Stunden.
u Dorf Klissura liegt auf dem gleichnamigen Gebirgssattel, der Rila von Verila trennt. Es gibt reguläre Busverbindung mit Sofia und Samokov.
Es ist ein Asusgangspunkt: die Hütten „Lovna“ – 4,30 St. und „Vada“ – 5 St; Gipfel Zekiriza (Lakatischka Rila) – 4 St; die Gegend Gjoletschiza – 5 Stunden.
u Dorf Govedarzi hat reguläre Busverbindung mit Samokov. Es ist nächstgelegener Ausgangspunkt: die Hütten „Metschit“, „Maljoviza“; Touristenkomplex Maljoviza und die Villensiedlung in der Gegend Gjoletschiza.
1,5 km südlich vom Dorf befindet sich das kleine gepflegte Kloster „Sveti Georgi Pobedonossez“, das im Wiedergeburtsstil erbaut ist. Das Kloster wird genutzt, ohne Mönche.

Südwestrila

nimmt 30% von Rilas Territorium ein. Die Durchschnittshöhe dieses niedrigen, aber weitausgedehnten Abschnittes beträgt 1306,63 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Gipfel ist Angelov Vrach (2643 m). In diesem Abschnitt gibt es keine Seenzirkusse. Die einzigen kleinen Seen sind Plitkoto (unterhalb vom Gipfel Ezernik) und Ussoeto (unterhalb vom Gipfel German).
Auf dem Gebiet vom Dorf Stob sind die berühmten Erdpyramiden Stobski Zemni Piramidi. Westlich vom Dorf Dolno Ossenovo gibt es eine warme Mineralquelle. Ähnliche Quellen gibt es auch östlich vom Dorf Batschevo.
In diesem Gebirgsabschnitt gibt es drei Hütten.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Gebirgssattel Predela (1140 m ü.d.M.) bildet die Grenze zwischen den zwei höchsten bulgarischen Gebirgen Rila und Pirin. Die Sattellänge ist 7 Kilometer. Dorthin gibt es tägliche Busverbindung von Sofia, Blagoevgrad und Dupniza nach Bansko, Dobrinischte und Goze Deltschev. In der Nähe der höchsten Stelle von dem Sattel sind Erholungsheime, Restaurants und Hotels gebaut. Die Hütte „Predela“ (30 Pl) befindet sich 1,5 km von der Bushaltestelle. Von Predela beginnen die direkten Marschrouten zu den Hütten „Tschakaliza“ – 4 St. und „Makedonija“ – 6,30–7 Stunden.
u Dorf Debarsko liegt 21 km von der Stadt Razlog – 4 St. über den Gebirgsweg. Von dem Dorf führt die kürzeste Marschroute zur Hütte „Debarsko“ (40 Pl) – 11 km auf der Straße oder 1,45 St. über den direkten Pfad.