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Smoljan

Eine Stadt (34 641 Einwohner) breitet sich malerisch im engen Flusstal des Tscherna mitten in einem Buchenwald in den westlichen Rhodopen aus. Sie liegt 258 km südöstlich von Sofia, 103 km südlich von Plovdiv, 45 km südöstlich von Devin und 18 km südlich vom Kurort Pamporovo. Verwaltungszentrum.

Geschichte

Die Stadt besteht aus den Dörfern Smoljan, Ustovo und Rajkovo, die sich im Jahre 1960 zusammenschlossen und zu Stadtvierteln wurden.
Smoljan entsteht als Nachfolger des mittelalterlichen Eserovo, das etwa 3 km oberhalb der heutigen Stadt, nahe der Seen von Smoljan gelegen hat. Als die Einwohner im 17. Jh. gezwungen wurden, den mohammedanischen Glauben anzunehmen, leisteten sie erbitterten Widerstand. Daraufhin wurde die Ortschaft von den Türken zerstört. Ein Teil der Bewohner kam um, andere konnten ins Gebirge flüchten, eine dritte Gruppe siedelten sich in der Nähe von Tscherna Reka an, wo sich heute das Stadtviertel ausbreitet. Die neue Ortschaft wurde Paschmakla genannt. Unter diesem Namen wurde sie auch vom französischen Reisenden
Dr. Paul Lucas im Jahre 1706 erwähnt. Später ist diese Bezeichnung in der Inschrift an der gewölbten Brücke (Bejskata Küprija),1716 erbaut, zu lesen. Den Namen Smoljan bekam der Ort nach der Befreiung.

Das heutige Viertel Rajkovo war auch eine alte Ortschaft. Einer Überlieferung nach soll der Ort von einem Bruder des Helden Momtschil namens Raiko gegründet worden sein. Der erste schriftliche Nachweis über Raikovo ist auf einem Stein an dem Masolska – Brunnen (1572) zu finden. Die ehemalige Ortschaft entwickelte sich als Handwerker-Produzent von ümhängen aus grobem Wollstoff, Wollstoffen, Matten, die einen guten Markt in Drama, Zarigrad und Smirna fanden. Besonders schön sind die in Rajkovo gebauten zweistöckigen und dreistöckigen Rhodopen-Häuser. Viele von den erhalten gebliebenen Häusern aus der Zeit der Wiedergeburt rufen heute noch die Begeisterung der Besucher hervor.

Ustovo entsteht als eine bulgarische Ortschaft inmitten der Rhodopen. Sein Name geht auf seine geografische Lage zurück- es hat sich bei der Mündung der Flüsse Bjala Reka und Tscherna Reka entwickelt. Es liegt an einem wichtigen Kreuzweg, wo die Landstraßen von Plovdiv nach Xanthos und Gümürdshina und von Drama über Nevrokop (heute Goze Deltschev) nach Kardshali und Odrin verlaufen. Das beeinflusste größtenteils seine wirtschaftliche und historische Entwicklung. Ustovo wurde zu einem wichtigen Marktzentrum und Handwerkersiedlung, wo sich Kupfer- und Zinnschmiedehandwerk entwickelten, Schuster – Goldschmiede – und Kürschnerhandwerk, die Produktion von groben Wollstoffen u.a. Die außerordentliche Architektur der während der Wiedergeburtszeit gebauten Häuser gaben ihm die Bezeichnung „Rhodopener Koprivstiza“. Am Anfang des 19. Jh. erreichte die Ortschaft ihre wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Im Jahre 1830 wurde die erste Einklassenschule eröffnet. In Ustovo lebte und wirkte der Pope Gligorko, der in den dunklen Jahren des türkischen Jochs die Rechte der bulgarischen Einwohner verteidigte. Hier wurden Sava Stratiev, ein hervorragender Kämpfer gegen die griechische Geistlichkeit und Stoju Schischkov, Lehrer, Ethnograf und Schriftsteller, geboren. Nach der Befreiung des Landes blieb die Region von Smoljan noch bis 1912 unter türkischer Fremdherrschaft.

Sehenswürdigkeiten

Zur Erleichterung der Besichtigung der Stadt sind die Sehenswürdigkeiten von Smoljan nach Stadtvierteln vorgestellt.
Im Stadtviertel Smoljan. Erhalten geblieben sind einige Häuser aus der Wiedergeburtszeit (Meramova- Haus, Sarieva- Haus, Prisadova-Haus u.a.). Das Historische Museum 83 (1). Die Gemäldegalerie (5) (vorgestellt sind auch Künstler aus der Smoljaner Region und Autoren zeitgenössischer ausländischer Künstlerkolonien (Plenermalerei). Das Planetarium (2) ist das größte seiner Art in Bulgarien. Die Kirche „Sv. Georgi“ (3) (1858), die Gewölbte Brücke (4) (Bejskata Küprija) über dem Fluss Tscherna Reka stammt vom Anfang des 18. Jh.
„Tschinarat“ (Morgenländische Platane) ist ein 250 Jahre alter Baum, der zur Natursehenswürdigkeit erklärt wurde.

Im Stadtviertel Rajkovo. Das originale Pangalova-Haus (6) (1860) ist ein kulturelles Baudenkmal. Der Alibieev- Konak ist ein Ensemble alter Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude, der im oberen Teil des Viertels liegt. Das Tscheschitewa-Haus (im Tscheschitski- Viertel ) und eine Reihe Häuser aus der Wiedergeburtszeit im Dolno Rajkovo. Der Masoleva-Brunnen mit einer für die Geschichte des Ortes wertvoller Inschrift. Die Kirchen „Sv. Nedelja“ (7) (1836) und „Sv. Todor“ (8). Die Gedenkstätte der im Freiheitskampf gefallenen Einwohner von Rajkovo.
Im Stadtviertel Ustovo. Berühmte Häuser sind das Scheremeteva, Takova, Hadshitschonova, Keljavska und das Hadshiivanova- Haus in dem der Stab der russischen Truppen während des Befreiungskrieges (1877–1878) Quartier bezogen hatte u.a. Das Mednikarska Tscharschija (Straße der Kupferschmiede). Die Kirchen „Sv. Bogorodiza“ (9) und „Sv. Nikola“ (10) (1836) mit reichen Wandmalereien und einer originellen Architektur.
Auch das neue moderne Stadtzentrum (1983 beendet) beeindruckt mit seiner Architektur, die dem alten Stil treu geblieben ist und den Naturgegebenheiten gekonnt angepasst ist. Das Rhodopen- Dramatische Theater ist eins der angesehenen bulgarischen Theater.