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Biosphärenreservat Srebarna

Es befindet sich das Biosphärenreservat an der Donau nördöstlich in Bulgarien und erstreckt sich über eine Fläche von 902 Hektar. 80 Zugvogelarten überwintern hier und 99 Vogelarten nutzen hier ihre Brutzeit, insgesamt sind 233 Vogelarten vertreten. Es ist dies mit 10 Prozent seines Weltbestandes der Krauskopfpelikan, weiterhin der Kormoran, die Moorente, die Rothalsgans, der Nachtreiher, die Zwergdommel und viele andere. Der See befindet sich 10 bis 13 Meter über Normal Null – 120 Hektar der Fläche sind offenes Gewässer und 400 Hektar an Schilfflächen (die somit am meisten vertretene Pflanzenart) sind vorhanden. Die maximale Tiefe wird mit 3,5 Metern erreicht.

Um die Bedeutung des Biosphärenreservats Srebarna hervorzuheben, seien einige Vogelarten im Kontext ihrer Gefährdung erwähnt: Bei dem Krauskopfpelikan handelt es sich um den größten Vogel seiner Art in Europa, der jedoch durch die Zerstörung von Auengebieten in Deutschland beispielsweise nur noch als Ausnahmeerscheinung zu verzeichnen ist. Generell brütet dieser Vogel von der Mongolei aus bis nach Südeuropa, aber auch in Ungarn konnte er nur noch zehn Mal im 20. Jh. überhaupt nachgewiesen werden. Ebenso befindet sich die Moorente für Deutschland in der Roten Liste der bedrohten Brutvogelarten, die vom Aussterben bedroht sind. Auch ist die Rothalsgans als gefährdet eingestuft worden – früher bejagte man sie illegal in Wintergebieten oder vernichtete ihren natürlichen Lebensraum. Für den Schutz dieser Vogelart greifen sowohl EU-Richtlinien als auch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen.

Im Jahre 1942 wurde der Srebarna-See zum Vogelschutzgebiet erklärt; 1948 erhielt er den Status als Naturreservat. 1977 erkannte die UNESCO das Gebiet als Biosphäre, 1983 als Weltnaturerbe an. Das gesamte Biosphärenreservat ist Teil des mitteleuropäischen Waldgebietes. Es sind hier Pappelbestand, Gras- und Feuchtwiesen, Sumpfland sowie andere Unterwasservegetation, auch Seerosen und Weidenarten vorzufinden – elf Pflanzenarten aus dem Reservat (57 Vogelarten) sind auf nationaler, zwei (12 Vogelarten) auf internationaler Ebene bedroht. Des weiteren kennt man dort 12 Amphibien-, 15 Reptilien-, 18 Fisch- und 41 Säugetierarten.

Besucher des Reservats sind nicht zugelassen, ebenso ist das Jagen und Fischen nicht erlaubt – die Abgrenzung ist durch einen Zaun gekennzeichnet. Das zugehörige Naturkundemuseum bietet Jahr für Jahr 15.000 interessierten Besuchern eine Anlaufstelle.

Biosphärenreservate sind von der UNESCO anerkannte Modellregionen, in denen nachhaltige Entwicklungen in ökologischer Hinsicht verwirklicht werden sollen. Diese Schutzgebiete schützen die Biodiversität, die Vielfalt der Ökosysteme, ihre genetischen Ressourcen und Funktionen und die Vielfalt der Arten. Alle Biosphärenreservate, die weltweit bestehen (nämlich 564 in 109 Ländern), bilden ein übergreifendes Netzwerk, in welchen Forschungs- und Umweltbeobachtungsdaten ausgetauscht werden. Dieses Netzwerk ist somit in höchstem Maße bildungsrelevant.