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Magura Höhle

Ganz in der Nähe des Dorfes Rabisha, im Nordwesten der Republik Bulgariens, knapp 200 Kilometer von der Hauptstadt Sofia entfernt, befindet sich die Magura Höhle mit einer Gesamtlänge von rund 2 ½ Kilometern. Mit ihren 30.000 m² zählt sie zu einer der größten natürlichen Höhlen des Landes. Archäologische Ausgrabungen sowie Höhlenmalereien haben bewiesen, dass diese Höhle bereits während der Bronzezeit bewohnt war. Auch Überreste aus der Eisenzeit wurden hier gefunden. Die Höhle wird elektrisch beleuchtet und steht dem Publikumsverkehr offen.

Die Magura Höhle besteht aus einer Hauptgalerie von rund 700 Metern Länge sowie drei Nebenhallen, wobei die einzelnen Säle enorme Ausmaße haben. So findet man beispielsweise Maße von über 20 Metern Höhe, mehr als 50 Metern Breite sowie sage und schreibe rund 200 Metern Länge in den Hallen vor. In den weit ausladenden Sälen befinden sich jeweils imposante Säulen von riesigen Ausmaßen. Hier ist auch der größte Stalagmit des Landes zu finden.

Über eine Steintreppe kann der Besucher in die Tiefen der Erde gelangen, um die in Jahrtausenden entstandene Höhle in rund 2500 Metern Tiefe zu besichtigen. Zunächst gelangt man in die so genannte Triumphhalle. Heute findet man hier einen künstlich aufgestauten See, an dessen Stelle in früheren Zeiten ein kleiner natürlicher See für den Wasservorrat der damaligen Bewohner sorgte. Zudem hat die Magura Höhle – in der man übrigens das Grab eines jungen Mädchens aus der frühen Christenzeit fand – zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. So zieht beispielsweise die imposante Tropfsteinhalle alljährlich viele Touristen aus aller Welt in ihren Bann. Nicht minder beeindruckend wären sicherlich die Höhlenmalereien aus verschiedenen Epochen, wenn sie für den Publikumsverkehr freigegeben werden würden. Mehr als 700 Jagd- und Kultszenen wurden hier entdeckt. Gemalt wurde größtenteils mit Farbe, die mit Hilfe des Kots der dort lebenden Fledermäuse hergestellt wurde, oder aber direkt mit schwarz-braunem Vogelkot. Man entschied sich jedoch bei der Restaurierung, die Kunstwerke – die jüngsten entstammen den Jahren um 1200 vor Christi, die ältesten sind aus der späten Bronzezeit – zum eigenen Schutz nicht preiszugeben. Es ist jedoch geplant, noch in diesem Jahr eine Kopie der Malereien in einem öffentlich zugänglichen Teil der Höhle auszustellen. Im so genannten Sonnensaal erwartet den Besucher der Sonnenkalender – ein Jahreskalender aus der Bronzezeit.

Die Bulgaren wissen die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden, und so wird beispielsweise in einer der Nebengalerien Sekt hergestellt. In den Weinkellern, zu denen ein Teil der Magura Höhle umfunktioniert wurde, werden die Flaschen des nach dem Champagnerverfahren produzierten Schaumweins gelagert. Eine weitere Attraktion der Neuzeit sind die in der großen Triumphhalle stattfindenden Konzerte der Philharmonie von Vidin.

In unmittelbarer Nähe der Höhle befindet sich der Ribischko See, der größte bulgarische Binnensee, welcher nach der Höhlenbesichtigung zum Surfen, Schwimmen, Erholen und Angeln einlädt.