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Die Stadt (9308 Einwohner, 364 m über dem Meeresspiegel) liegt in einem kleinen Talkessel am südlichen Fuß des Sredna- Gora-Gebirges, 167 km östlich von Sofia, 42 km nördlich von Plovdiv, 25 km südwestlich von Karlovo und 57 km östlich von Panagjurischte. Eines der größten Heilbäder Bulgariens, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Geschichte
Der heutige Kurort hat eine reiche altertümliche Vergangenheit. Die in der Region entdeckten Funde sprechen von einem Siedlungsleben vor fünftausend Jahren. Man hat Spuren von einer alten thrakischen Siedlung (5.–4. Jh. vor Chr.) gefunden, die sich an den warmen Mineralquellen, die durch ihre Heileigenschaften schon im Altertum bekannt waren, entwickelt hatte. Die Römer verwandelten die Siedlung zu einer großen Stadt, Dioklezianopol (4.Jh.) nach dem Namen des Imperators Dioklezian genannt. Die drittgrößte Stadt in der Provinz Thrakien (nach Philippopol und Augusta Trajana), zeichnete sich Dioklezianopol durch viereckige Stadtviertel und breite Straßen, mit prächtigen Schlössern, Villen, Marmorbädern und zahlreichen Skulpturen der römischen Götter und Göttinnen aus. Diese ganze Pracht wurde durch eine feste Mauer (mit 44 Türmen) geschützt, von der ein Teil bis heute erhalten geblieben ist. Die blühende Stadt wurde bei den barbarische Überfällen zerstört, aber später von den Byzantinern wieder aufgebaut. Im 8.–10. Jh. existierte schon eine bulgarische Ortschaft, Topliza genannt. Bei dem türkischen Eindringen wurde die Stadt fast zerstört, aber die Einwohner leisteten einen erbitterten Widerstand und wurden ermordet.
Im 17. Jh. erkannten die Türken die Naturschönheiten des ehemaligen Kurorts und besiedelten den Ort wieder. Der Name Chissar (Festung) wurde wegen der vielen Festungsruinen, die die Türken dort fanden, gegeben.
Die aufgeweckte bulgarische Bevölkerung aus der Region nahm an den nationalen Befreiungskämpfen aktiv teil. 1868 gründete Vassil Levski in dem nahen Dorf Verigovo ein Revolutionskomitee, von dem 15 Leute zu der großen Volksversammlung am Oborischte delegiert wurden. Im April 1876 steht das Dorf mit den anderen umliegenden Dörfern auf, aber nach der Niederlage wurde es geplündert und niedergebrannt. Die Bevölkerung litt grausam – manche wurden ermordet, andere verjagt, dritte- verbannt. Nach der Befreiung vom türkischen Joch wurde die Ortschaft wiederhergestellt und allmählich bildeten die Umsiedler von den Nachbardörfern um die Mineralquellen und die Bäder ihre neue Gestalt.
Im Jahre 1942 vereinigten sich die Dörfer Chissar und Momina Banja und die Ortschaft bekam den Namen Chissar Momina Banja, die 1964 zur Stadt erklärt wurde. Dazu wurden 1971 die Dörfer Verigovo und Miromir angeschlossen.
Chissarja ist ein berühmtes nationales und internationales Heilbad. Die Eigenschaften des Chissarer Mineralwassers, die frische Luft und das günstige Klima, kombiniert mit verschiedenen Arten von Therapie und hochqualifizierte Spezialisten sichern eine erfolgreiche Behandlung von mehreren Krankheiten.
Chissarja hat über 20 Mineralquellen, die zur Heilung von Nieren-Urologischen, Gallen-Leber, Rheumatischen u.a. Erkrankungen geeignet sind. In den spezialisierten Kliniken werden Physiotherapie, Aromatherapie, Phitotherapie, klassische und asiatische Massage, Moorbäderbehandlung u.a. angeboten. Hier werden die Patienten nicht nur über ihre Erkrankung, sondern auch über eine gesunde Lebensweise nach der Heilung konsultiert. Im Kurort wurden Kliniken für Balneotherapie, Trinkhallen, viele Sanatorien, Kindererholungsheime, Privat- und Firmenferienheime u.a. gebaut. Es gibt ein Freibad mit Mineralwasser, viele Parks und Gärten. Das Mineralwasser von Chissarja wird in Flaschen abgefüllt und sowohl zum alltäglichen Verbrauch, als auch zur Prophylaxe verwendet.
Sehenswürdigkeiten
Das Archäologische Museum. Die Umgebung der antiken Stadt Dioklezianopol (im westlichen Teil der heutigen Stadt) wurde zum archäologischen Reservat erklärt. Von der Chissarer Festung (3.–4. Jh.) sind eindrucksvolle Reste der Festungsmauer (ihre Gesamtlänge beträgt 2 190 m) mit den Verteidigungstürmen und den Festungstoren erhalten geblieben. Gut erhalten ist das südliche Tor, bekannt unter dem Namen „Kamilite“ und das westliche (Pasardjik) Tor. Die eigentliche Festung hatte die Form eines ungeraden Vierecks und außer durch feste Mauern wurde sie durch Tal und Graben geschützt. Um auf die Mauer zu steigen, benutzte man steinerne Treppen, die hervorstehenden halbrunden Bögen ähnelten. Thermen, Kultusgebäude, öffentliche Gebäude, Wohngebäude und Kasematten sind entdeckt worden. Von den antiken Grabstätten ist das so genannte Chisarja-Grabmal am berühmtesten – es handelt sich um ein spätrömisches Familiengrabmal vom 4. Jh., das aus einem gewölbten Gang, einer Treppe und einer Grabkammer mit einem zylindrischen Gewölbe besteht. Die Grabmalwände und der Gang sind mit farbigen Wandmalereien geschmückt (zum Teil erhalten geblieben) und die Grabkammer mit einem farbigen Mosaik bedeckt.
Erhalten gebliebene Badehäuser (Bäder) bei den Quellen „Chawusa“, „Momina Banja“ und „Indshesa“. Alte christliche Basiliken. Die Grabkapelle (10.–12. Jh.). Die Kirchen „Uspenie Bogoroditschno“ (1883), „Sv. Dimiter“ (1845/1882), „Sv. Pantalejmon“ (1889), „Sv. Sv. Petar und Pavel“ (1882) u.a.
Die erhalten gebliebenen alten Gebäude aus verschiedenen Epochen vermischen sich mit der heutigen Landschaft und stellen ein eigenartiges archäologisches Museum im Freien dar.
Sanus per aqua – Gesundheit durch Wasser!
Das Hotel „Hissar“ – Das SPA-Zentrum im bekannten balneologischen Kurort vereint Erholung mit aktiver Wiederherstellungstherapie. Das Hotel verfügt über perfekte Einrichtungen zur Nutzung von Hallen- und Freibecken mit Wasser aus eigenen Mineralquellen. Angewendet werden Lifting – Prozeduren, Hydromassagen, Schlammbäder, Musik-Therapie, Antistress-Bioprogramme u.a.