Schönheit bulgarischer Gebirge

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Ljulin Planina

erhebt sich zwischen den Ebenen von Sofia und Pernik. Der Pass Butschinski Prochod trennt das Gebirge in einen östlichen Teil mit dem höchsten Gipfel Dupeviza (1256 m) und einen westlichen (Melitscha) mit dem höchsten Gipfel Railovo Gradischte (1201 m). Die Gesamtlänge beträgt etwa 20 km, die Breite 5-7 Kilometer. Die Flüsse dort sind klein und wasserarm, aber es gibt einige Mineralwasserquellen – bei Gorna Banja, Bankja und Ovtscha Kuppel.

Früher hatte das Gebirge uralte Laubwälder gehabt, aber im 18.–19. Jh. wurden sie größtenteils für den Bedarf bei der Stahlgewinnung gefällt. Durch das Gebirge führte ein alter römischer Weg, der von dem Tal des Flusses Struma kam. Über den Butschinski-Pass führte er zu der Sofioter Ebene hinunter und von dort über den Petrochan-Pass zu den Siedlungen und den römischen Garnisonen an der Donau.
Ljulin ist eines der meistbesuchten Gebirge. Es ist leicht zu erreichen, bequem und zu jeder Jahreszeit angenehm zum Spazieren und Wandern. Im Gebirge gibt es eine volkstümliche Gaststätte „Manastirski Livadi“ auf einem 10minütigen Gehweg vom Kloster „Sv.Sv. Kiril i Metodij“. Bis dorthin kann man auch mit dem Auto (über das Stadtviertel Gorna Banja), oder mit dem Bus (vom Stadtviertel Ovtscha Kuppel) fahren.
Interessante Marschrouten: die Gegend „Karlesha“, wo am 10.02.1925 der neugegründete Bulgarische Skiverband seine erste Meisterschaft in „Langlauf, Technik und Skisprung“ organisierte; Lovnata Tscheschma; die Gegend Brezite (bei den Flussquellen von Malo Butschinska); Überreste einer mittelalterlichen Festung unterhalb vom Gipfel Railovo Gradischte; der See Dragitschevsko Ezero und andere.

Auf dem Gebiet von Ljulin gibt es eine Reihe von Klöstern: Ljulinski Manastir „Sveti Sveti Kiril i Metodij“, zwei „Divotinski Manastir“, Manastir„Sveti Spass“ (südwestlich vom Dorf Goljamo Butschino) und andere.
Das Kloster Divotinski Manastir „Sveta Troiza“ ist 1046 gebaut worden. Die heutige Klosterkirche ist gründlich restauriert. Das Kloster steht für Besucher offen, bietet auch Übernachtung. Zur Zeit des türkischen Jochs ist das Kloster mehrmals zerstört und erneut von der einheimischen Bevölkerung erbaut worden. Bei der zweiten Erneuerung wurde es an einem neuen, von den Türken nicht geschändeten Platz verlegt, worüber folgende Legende erzählt: Es war in der Zeit, als die Türken das bulgarische Land eroberten. Sie erreichten auch das Dorf Divotino, nicht weit vom Kloster. Die Mönche waren voller Unruhe – sie wussten ja, dass nichts Gutes zu erwarten ist, wenn die Türken in der Nähe des Klosters sind. Sie sammelten die Klosterreichtümer, die teuersten Reliquien und das Gold, steckten sie in einen Tonkrug und vergruben ihn tief in der Erde. Die Türken kamen, durchstöberten das Kloster und nachdem sie nichts Wertvolles gefunden haben, metzelten sie die Mönche nieder und steckten das Kloster in Brand.

Jahre vergingen… Nun träumte ein Bauer aus Divotino von einem vergrabenen Schatz bei dem niedergebrannten Kloster. Der arme Mann hatte ein krankes Kind – ein Reichtum hätte es retten können. So ging er auf den Berg, schaufelte lange im Wald und holte den Krug mit dem versteckten Schatz heraus. Er machte ihn auf und staunte – mitten im Gold glänzten die wertvollen Klosterreliquien. Der Bauer bekreuzigte sich und sprach das Vergelt´s Gott – er hatte ja Klostereigentum gefunden. Dann, ohne zu zweifeln, beschloss er – das Kloster wird er ins Leben rufen, und wenn es Gott will – sein Kind
könnte auch gesund werden. Gesagt – getan. Er segnete mit dem Kreuzzeichen das Vorhaben, krempelte die Ärmel hoch und begann nach dem günstigsten Bauort zu suchen – er sollte freundlichanmutend und von den Türken ungeschändet sein. Und bald hatte er ihn – zwischen zwei Bächlein, im grünen Wald, ein ruhiger und gottgesegneter Ort.
Die Zeit lief… und eine Kirche und Klostergebäude umher waren entstanden. Das Kloster war wiedergeboren. Das Kind des Wohltäters wurde gesund und die Seele des Bauern fand ihre Ruhe.