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Trigradsko Zhdrelo Schlucht

Aber nicht nur die zahlreichen Höhlen, deren Aufzählung ins Unendliche tendiert, auch die Schluchten Bulgariens zählen zu den Touristenattraktionen des Landes. Eine davon ist die Trigradsko Zhdrelo am gleichnamigen Fluss Trigradska im Rhodopen-Gebirge in der Nähe des Ortes Trigrad, die auf einer durchschnittlichen Höhe von 1450 Metern über dem Meeresspiegel liegt.

Mit viel Mühe bahnt sich der Fluss selber seinen Weg zwischen den Felsen hindurch, um wild und tosend in der Schlucht anzukommen. Die Trigradsko Zhdrelo beeindruckt mit einer Gesamtlänge von 7 Kilometern durch ihre herbe Schönheit, die sich vor allem auf die 2 bis 3 Kilometer Hauptteil konzentriert. Wunderschön anzusehende, imposante Marmorfelszacken erheben sich majestätisch zu beiden Seiten des Flusses bis auf eine Höhe von teilweise 250 Metern. Diese Steilwände sind allerdings nur geübten Alpinisten zu empfehlen, für den normalen Touristen jedoch bieten sie einen einmalig schönen Anblick, dem man sich kaum verwehren kann.

Eine besondere Naturerscheinung der Trigradsko Zhdrelo ist der „Teufelshals“ – bulgarisch „Djavolskoto garlo“ -, wo das Wasser über einen 42 Meter hohen Wasserfall in besagte Höhle fällt, um nach rund einem halben Kilometer wieder – gleich einer Karstquelle – an der Oberfläche auszutreten. Über eine durch Menschenhand geschaffene Galerie kann der Besucher zum Grund der Wasserströmung gelangen. Rund 300 Stufen führen dann entlang des Wasserfalls wieder nach oben.

Zahlreiche Geschichten – so etwa die von Orpheus und seiner Geliebten Eurydike – ranken sich um diese Höhle. Tatsache jedoch ist, dass hier Bulgariens größte Höhlenfledermauskolonie den Winter verbringt. Die Trigradsko Zhdrelo – deren viele Stufen und Hängebrücken alleine schon sehenswert sind – ist beleuchtet und steht dem Publikumsverkehr offen. Die beiden Höhlen „Haramiyska“ und „Jagodinska“ – letztere ist übrigens die längste des Gebirges – sind noch nicht so touristisch erschlossen. Wer jedoch auf ein kleines Abenteuer aus ist und etwas entdecken möchte, was der breiten Öffentlichkeit noch nicht so ohne Weiteres zugänglich ist, der kann auf Anfrage beim örtlichen Höhlenclub eine organisierte Führung buchen. Fachkundige Führer sowie eine spezielle Ausrüstung sind Voraussetzungen, um auf abenteuerlichem Weg – nämlich mittels eines Seiles, an dem der Besucher heruntergelassen wird – in die Höhle zu gelangen. Aufgrund verschiedener Funde kann man davon ausgehen, dass hier einst Menschen lebten.

Auch die unmittelbare Umgebung der Trigradsko Zhdrelo weiß weitere Sehenswürdigkeiten zu präsentieren. Eine große Fläche Wald mit 200 Jahre alten Buchen sowie sechs durch einen Erdrutsch entstandene Seen sind neben den in der Schlucht lebenden seltenen Vogelarten einige dieser Besonderheiten. Das Dorf Trigrad mit seinen an den Felsen wie gewachsen wirkenden Häusern zählt zu den weiteren Phänomenen der Schlucht.