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Bulgarien Außenpolitik

Die bulgarische Außenpolitik war nach der demokratischen Wende 1990 geprägt von der Loslösung des Landes von der damaligen Sowjetunion und der damit einhergehenden Neuorientierung hin zur Nato und der Europäischen Union. Dieser außenpolitische Entwicklungsprozess ging einher mit immensen innenpolitischen Machtkämpfen der sich gegenüberstehenden pro-russischen und pro-westlich orientierten politischen Kräfte, in deren Ergebnis sich die Anhänger einer bulgarischen Mitgliedschaft in der Nato und der EU durchsetzen konnten. 2005 trat Bulgarien der Nato und 2007 der Europäischen Union bei und ist seitdem festintegrierter Partner der euro-atlantischen Zusammenarbeit. Trotz des EU-Beitritts behielt Bulgarien seine alte Währung, da das Land bisher die Beitrittskriterien für die Währungsunion noch nicht erfüllen konnte.

Als südosteuropäisches Land stehen der friedliche politische Interessenausgleich und die Verbesserung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den Nachbarländern im Mittelpunkt der bulgarischen Außenpolitik. Da durch Bulgarien viele wichtige Transitstrecken führen, welche sowohl Verkehr als auch Energieträger umfassen, setzt sich das Land besonders für gemeinsame Maßnahmen zum Ausbau und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ein. Neben diesen Aspekten der bilateralen Zusammenarbeit versteht sich Bulgarien als Stabilitätsfaktor in der Region und betreibt eine sehr aktive Außenpolitik mit den anderen südosteuropäischen Ländern. So erkannte Bulgarien im März 2008 die Unabhängigkeit des Kosovo an. Weiterhin bemüht sich die Regierung in Sofia um eine Verbesserung des durch historische Vorbehalte belasteten Verhältnisses zu Mazedonien und unterstützt die EU-Beitrittsbemühungen der Staaten des westlichen Balkans. Im Rahmen der internationalen Initiative „Schwarzmeer-Synergie“ setzt sich Bulgarien für eine Intensivierung der Zusammenarbeit der Länder der Schwarzmeerregion ein.

Die weitere Festigung und der Ausbau der bilateralen Beziehungen sowohl zu den USA als auch zu Russland besitzen einen primären Stellenwert in der bulgarischen Außenpolitik. Dabei spielen die gemeinsamen Bemühungen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, die diplomatische Lösung globaler Konflikte genauso eine große Rolle wie Fragen der politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlich-technischen und kulturellen Zusammenarbeit. Neben den Beziehungen zu Russland und den USA bemüht sich Bulgarien verstärkt die Kontakte zu den Staaten des Kaukasus, des Mittleren Ostens und Zentralasiens zu intensivieren. Außerdem unterstützt die Regierung in Sofia aktiv die internationalen Bemühungen für eine Lösung des Nahost-Konflikts.

Bulgarien ist Mitglied der UNO, WTO, IWF, Weltbank, Europarat, CEFTA, CEI und der OSZE sowie in weiteren internationalen Organisationen und Gremien.