Die einzigartige Geologie Bulgariens..

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Geologie Bulgariens

Dank der Gebirgsverläufe ist die geografische Gliederung Bulgariens weitgehend von Osten nach Westen verlaufend. Die unterschiedlichen Naturräume ordnen sich entsprechend an. Sie entstanden etwa in der Zeit zwischen dem Mesozoikum und den Beginn des Neozoikums – also vor ungefähr 135 bis 60 Millionen Jahren.

 

Geografische Gliederung

Die Donauniederung liegt im Norden des Landes. An sie schließt sich nahtlos das Donauhügelland an, das Höhen von 400 Metern nicht überschreitet. Man nennt es auch Nordbulgarische Platte, die zugleich die größte Ebene des Landes darstellt und etwa ein Viertel der gesamten Landesfläche ausmacht. Dann folgen der so genannte Vorbalkan und das Balkangebirge, das auch Stara Planina genannt wird. Es ist ein recht junges Faltengebirge mit zahlreichen Höhlen und Schluchten, das auch als Wetterscheide bekannt ist. Es dominieren Granitgesteine, Kreidekalk und Karbonatgesteine. Hier sind bereits Höhenlagen von 1500 Metern und mehr anzutreffen. Die Donauzuflüsse haben teilweise tiefe Einschnitte in die Kreidegesteine gewaschen. Der so genannte Iskar-Durchbruch ist auf 67 Kilometern Länge der Bekannteste. Das Balkangebirge läuft in einzelnen Hügelformationen aus. Die Thrakische Niederung reicht bis an das Schwarze Meer heran. Im Grunde handelt es sich sogar um mehrere Ebenen, die zusammen eine weitläufige Beckenlandschaft bilden. Durchflossen wird diese vom Fluss Mariza, der Bulgariens größter Binnenfluss ist. Diese Region ist die geologisch instabilste Region des Landes. Tektonisch ist hier noch einiges in Unruhe. Erdbeben kommen daher relativ häufig vor. Auf die Thrakische Niederung folgt die Thrakische Masse, die sich in Rhodopen, Rila- und Piringebirge gliedert. Sie stellen die höchsten Gebirge Bulgariens dar. Im Rilagebirge liegt Bulgariens höchster Berg, der Musala mit 2925 Metern Höhe. Man kann in diesem Bergmassiv noch Anzeichen dafür finden, dass es hier einstmalig eine Vergletscherung gegeben hat. Zahlreiche Seen sind in dieser Region des Landes dominierend. Ganz aus Marmorgestein besteht der höchste Berggipfel des Piringebirges: Der Vichren. Westlich des Piringebirges findet man den tiefen Grabenbruch der Struma. Er dehnt sich bis zum Ägäischen Meer hin. Mit dem Rhodopengebirge ist das ausgedehnteste Bergmassiv Bulgariens geboten. Es bildet ebenfalls eine wichtige Wetterscheide. Als Barriere zwischen der Ägäischen und der Thrakischen Ebene verhindert es den Austausch unterschiedlich warmer oder kalter Luftmassen. Anzeichen einer ehemaligen Vergletschertung findet man hier aber nicht. Im Piringebirge hingegen deuten ebenfalls zahlreiche geologische Spuren auf ehemals vorhandene Gletscher hin. Zu den drei genannten Gebirgszügen quer verlaufend angeordnet, präsentiert sich das Vitschagebirge. Es schafft eine geologische Verbindung hin zum Sredna-Gora-Massiv. Die Bulgarische Schwarzmeerküste weist eine Küstenlinie auf, die nur wenig gegliedert ist. Nur nahe der Orte Varnas und Burga findet man große Buchten.

 

Bodenarten

Es ist leicht vorstellbar, dass sich die Bodenarten entsprechend dieser landschaftlichen Anordnung variabel gestalten. Fruchtbare Schwarzerden mit hohem Humusanteil, auf dem man landwirtschaftlichen Anbau betreiben kann, finden sich nur im Tafelland. Die Gebirgsregionen sind eher mit sauren Braunerden bestückt. Die Fruchtbarkeit der Donauebene wurde durch Ablagerungen von Lössboden erreicht. Dies geschah bereits vor einer Million Jahre. Der Sand an den Stränden der bulgarischen Schwarzmeerküste wurde erst in der Neuzeit angelagert. Aus den geologischen Gegebenheiten ergibt sich auch eine unterschiedlich dichte Besiedelung, Bewirtschaftung und Bebauung des Landes.