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Blagoevgrad

Die Stadt Blagoevgrad, die sich etwa 100 Kilometer von der bulgarischen Hauptstadt Sofia in der Nähe der Grenze zu Griechenland, Serbien und Mazedonien befindet, ist eine der größten Städte im Südwesten Bulgariens. Als Verwaltungs- und Kulturzentrum ist Blagoevgrad die bedeutendste Stadt am Rande des Pirin-Gebirges. Der 80.000-Einwohner-Ort am Fuße des Rila-Gebirges hat sich in den vergangenen Jahren vor allem einen bedeutenden Ruf als wichtiger Kurort gemacht. Schließlich sind hier in mehr als 30 Mineralquellen und verschiedenen Heilbädern in Verbindung mit dem mediterranen Klima unter anderem Behandlungen des Stütz-Bewegungs-Apparates möglich. Bereits im Mittelalter wurden diese Behandlungen ebenso rege genutzt wie Behandlungen gegen verschiedene Atemwegs-Erkrankungen. Die Ugebung von Blagoevgrad ist von dichten Kiefernwälder geprägt. Auf den zahlreichen gut ausgebauten Wanderwegen nutzen viele Touristen und Einheimische die Chance, die Region erkunden.

Eine der großen Sehenswürdigkeiten von Blagoevgrad ist das Altstadtviertel Varosa, das sich zwischen dem Fluss Bistrica und dem Park Lovendom befindet. Die vielen alten Häuser in den engen und steilen Gassen erinnern an die ereignisreiche Geschichte der Stadt. Außerdem befinden sich hier zahlreiche Cafés, Galerien und Restaurants, in den täglich zahlreiche Touristen und Einheimische zu finden sind. Eine weitere große Attraktion in diesem Viertel ist die Frauenkirche. Die 1844 erbaute Kirche zeichnet sich durch seine äußerst bunte Fassade aus. Im Inneren des Baus sind neben einer holzgeschnitzten bemalten Kanzel auch aufwändig gestaltete Wandmalereien zu finden. Weitere Sehenswürdigkeiten in Blagoevgrad sind das Historische Museum im Viertel Varoscha und die Marienkirche. Außerdem wird in Blagoevgrad die Kultur ganz groß geschrieben. So befinden sich in der Stadt ein Puppentheater, ein Dramatisches Theater sowie eine Oper.

In Blagoevgrad gibt es zudem zwei Hochschulen, die zu wichtigsten in ganz Bulgarien gehören. Neben der Süd-West-Universität Neofit Rilski befindet sich in der Stadt auch die Amerikanische Universität. Diese wurde 1991 als eine der ersten Privat-Universitäten des Landes gegründet. Mit den beiden Hochschulen gehört Blagoevgrad sogar zu den beliebtesten Studenten-Städten Bulgariens. Zudem steht in Blagoevgrad das berühmte Gymnasiums „Kyrill und Method“, das im Jahr 1913 aus Thessaloniki (Griechenland) komplett in die bulgarische Großstadt verlegt wurde. Blagoevgrad kann bereits auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Vor dem Balkankrieg zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte die Stadt Blagoevgrad zur Türkei. Seit dem Sieg gegen die türkischen Besetzer im Jahr 1913 gehört Blagoevgrad zu Bulgarien.

Auch in der Umgebung von Blagoevgrad sind zahlreiche Attraktionen zu finden. So befindet sich wenige Kilometer entfernt am Rande des Pirin-Gebirge das Kloster Roschen. Das mittelalterliche Kloster, das den Grundriss eines unregelmäßigen Sechsecks bildet, gehört zu den 100 wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Wintersport-Fans kommen zudem im etwa 20 Kilometer entfernten Wintersport-Ressort Bodrost voll auf ihre Kosten.

Geschichte

Spuren eines Siedlungslebens in der Gegend gibt es aus dem Jahr 3000 vor Christi.
Die Stadt entstand an der Stelle einer antiken thrakischen Siedlung Skaptopara, die bei den warmen Mineralquellen, inmitten fruchtbaren Feldern und unberührten Wäldern entstanden war. Skaptopara existierte bis zum 6. Jh., als es durch Barbarenüberfälle zerstört wurde. Die am Leben gebliebene Bevölkerung gründete eine neue Ortschaft, die gegen das 9. Jh. in die Grenzen des bulgarischen Staates eingeschlossen wurde. Erstmals wird die Siedlung mit dem Namen Gorna Dshumaja (Obermarkt) 1502 (in einem Dokument des Rila-Klosters) erwähnt, und mit dem Namen Banja – 1576. Zur Zeit der türkischen Herrschaft war die Siedlung eine Festung zum Schutz der Wege südlich entlang dem Strumatal und westlich entlang dem Fluss Bregalnitza. In der zweiten Hälfte des 18. Jh. und Anfang des 19. Jh. entwickelte sich die Stadt als Gewerbe- und Handelszentrum. Nach dem Berliner Kongress (1878) verblieb die Stadt in den Grenzen der Türkei, ein Umstand, der zu Widerstand und Kampf um nationale Wiedervereinigung führte. Die Bevölkerung der Stadt und der Umgebung beteiligte sich tatkräftig an dem Gornodshumajsko- (1902) und Ilindensko-Aufstand (1903). Befreit wurde die Stadt am 5. Oktober 1912.
Nach dem Ersten Weltkrieg erlebten in der Stadt die Tabakgewinnung und –Verarbeitung, die Holzgewinnung und –Verarbeitung eine rasche Entwicklung, es wurde eine Ziegel- und Dachziegelfabrik gebaut, man vergrößerte den Obst-, Gemüse- und Tabakanbau für den Export und so weiter. Im Laufe der Jahre wuchs die Stadt von einem Gewerbe- und Handelszentrum zu einem wichtigen industriellen, Handels- und Kulturzentrum in Südwest Bulgarien. Bis 1950 hieß die Stadt Gorna Dshumaja, danach erhielt sie den heutigen Namen Blagoevgrad.