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Tryavna

Die Stadt (12 226 Einwohner, 440 m NN) liegt am nördlichen Fuße vom Mittleren Balkangebirge (Trevnenski Balkan), am malerischen Drjanovska-Fluss, u.z. 22 km östlich von Gabrovo, 17 km südlich von Drjanovo und 42 km südwestlich von Veliko Tarnovo.
Dank der einzigartigen Stadtarchitektur, dem gesunden Klima und dem gut entwickelten Touristenservice zählt Trjavna zu den meist besuchten Städten Bulgariens.

Geschichte

Die Siedlung entstand um das 12. Jh. Der Legende nach ließen die drei königlichen Brüder des hauses Assen drei Kirchen an drei verschiedenen Stellen bauen. Der jüngste bruder, zar Kalojan, errichte die Erzengelkirche Sveti Archangel Michail am entferntesten – in der gegend Trjavna, wo die bienenstöcke der königlichen familie waren. Um die Kirche entstand mit der zeit eine Siedlung aus kleinen Häusern, die mit zähem Gras überdacht wurden.

Trjavna wurde 1565 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es war eine privilegierte Siedlung, deren Bewohner die Balkanpässe auf dem Weg nach Odrin und Konstantinopel bewachten. Einen besonderen geistigen und wirtschaftlichen Aufschwung erlebte die Siedlung in der Epoche der Wiedergeburt. Damals war sie ein wichtiges Handwerkszentrum mit gut entwickelten Handwerken wie Tuchweberei, Seidenproduktion, Teppichweberei und vor allem Bauwesen, Maurerhandwerk und künstlerischer Architekturdekoration. Zu dieser Zeit wurde die Malerschule von Trjavna gegründet, deren Vertreter einzigartige Holzschnizereien und Wandmalereien kreierten. Felix Kaniz, der 1872 die Stadt besuchte, nannte sie Das bulgarische Nürnberg wegen der außerordentlichen Fertigkeiten der Meister aus Trjavna.
Die Bürger von Trjavna beteiligten sich aktiv an den Kämpfen für die Unabhängigkeit Der berühmteste Sohn der stadt ist der Nationalrevolutionär Angel Kantschev, ein Gesinnungsgenosse von Vassil Levski. In Trjavna lebte der berühmte Schriftsteller Petko R. Slavejkov. Dort kam auch sein Sohn, der große bulgarische Dichter Pentscho P. Slavejkov, zur Welt.

Trjavna ist auch ein berühmter klimatologischer Bergkurort. Die außerordentlich frische Luft und das gesunde Klima trugen dazu bei, dass ein guter Erholungskomplex und ein Kindersanatorium für Lungenkrankheiten errichtet wurden.

Sehenswürdigkeiten

Trjavna ist unter den wenigen bulgarischen Städten mit einer fast vollständig erhaltenen Siedlungsstruktur aus der Epoche der bulgarischen Wiedergeburt (18.–19. Jh.). Die einzigartigen Gebäude, die typischen Innenhöfe und Gassen verwandeln die Stadt in ein hervorragendes Kulturdenkmal. Der alte Stadtteil und das historische Architekturensemble Angel Kantschev wurden zum historischen Architekturschuzgebiet erklärt.
Die Architektur aus der Epoche der Wiedergeburt ist auch in der P.R. Slavejkov-Straße präsent, wo ein ganzes historisches Architekturensembleentstand. Dort befinden sich das Haus–Museum der großen bulgarischen Dichter Petko und Pentscho Slavejkov (in diesem Haus wohnte Petko Slavejkov 1835–1876 mit kurzen Unterbrechungen, ein Sohn Pentscho Slavejkov wurde hier 1866 geboren); das Kalintschev-Haus (1830), in dem die von der Familie Gabenski gestifteten Bilder von über 80 berühmten bulgarischen Malern ausgestellt sind; das Haus-Museum Ivan Popdimitrov birgt die von seinem Enkel gestifteten Bilder. In einem altertümlichen Haus befindet sich die ständige Ausstellung von Skulpturen, Plastiken und Bildern des Malers Ivan Kolev.
Das Museum der bulgarischen Holzschnizerei und Ikonenmalerei 21 im Daskalov – Haus.

Das Haus wurde in der Periode 1804–1808 von Meister Dimitar aus dem Dorf Oschanite und von Meister Ivan aus dem Dorf Butschukovzi (in der Trjavna – Region) gebaut. Es wird als Höhepunkt in der Entwicklung des symmetrischen Planbaus der Häuser in Trjavna angesehen. Die beiden Meister kamen mit seinen Baumethoden um ein halbes Jahrhundert voran. Die Hauptfassade sieht heute etwas anders aus – die Veranda ist teilweise zugemauert worden und prägt zusammen mit dem Anbau die vollendete Ansicht des Gebäudes. Im Inneren des Hauses sind zahlreiche authentische Detailserhalten geblieben. Besonders eindrucksvoll sind die holzgeschnizten Decken in den beiden großen Zimmern, die von den beiden Meistern in einem künstlerischen Wettbewerb geschaffen wurden. Die Türen, die Wandschränke, die Wände und die Säulen zeichnen sich durch eine vielfältige, künstlerisch vollendete Holzschnizerei aus. Die für die Häuser von Trjavna typischen Eckfenster sowie die einzigartigen Feuerstätten, Sizbänke u.a. zaubern die gemütliche Atmosphäre der bulgarischen Häuser vom Anfang des 19. Jhs hervor. Alles zeugt für den guten Geschmack und den hohen gesellschaftlichen und materiellen Status des Hausbesizers. Gleichzeitig zeigt es den hohen künstlerischen Wert der Holzschnizerei von Trjavna sowie das außerordentliche Geschick und das ästhetische Gefühl der bulgarischen Baumeister.

Das Museum Die Ikonenmalerschule von Trjavna liegt in der s.g. Zarenkapelle (1943–1944), die Zarin Giovanna von Savoyen (die Gattin vom letzten bulgarischen Zaren Boris III) als Gabe an die Stadt bauen ließ. Es birgt über 160 authentische Ikonen von berühmten Ikonenmalern vom 17. bis Ende des 19. Jhs. Die Maler selbst stammten aus berühmten Familien, deren Mitglieder Vertreter der Ikonenmalerschule von Trjavna waren. Im Museum sind auch authentische Farben, Pinseln,
Das Haus-Museum von Angel Kantschev (1805) beherbergt eine Ausstellung von Dokumenten, die die aktive Beteiligung der Bürger von Trjavna an den nationalen Befreiungskämpfen bezeugen. Das Rajkov-Haus (1846) mit einer ethnographischen Sammlung. Das Haus vom Popen Angel (18. Jh.), das älteste in der Stadt. Die Georgskirche (Sveti Georgi) 1852. Altertümliche Brunnen. Denkmäler von Angel Kantschev, Kapetan Djado Nikola, Pentscho Slavejkov u.a.
Jedes ungerade Jahr finden am 26. und 27. Mai verschiedene Kulturveranstaltungen im Rahmen der Slavejkov-Tage statt. Trjavna ist Gastgeber des jährlichen internationalen Freiluftwettbewerbs für Holzplastik Wette in Trjavna .

Die Malerschule von Trjavna

Die Malerschule von Trjavna wurde in der Epoche der Wiedergeburt gegründet. Dort waren berühmte Meister der Ikonenmalerei und der Holzschnizerei schöpferisch tätig, die mehr als ein Jh. landesweit arbeiteten – Papa Vitan Stari und seine Verwandten aus der Familie Vitanov, die Familien Zachariev, Popdimitrov, Minjov sowie D. Oschaneza, N. Dragoschinov u.a. Den Höhepunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit verzeichneten sie in den 60-er Jahren des 19. Jhs.