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Gotze Deltschev

Stadt (20 546 Einw., 540 m ü.d.M.), liegt am südöstlichen Fuß vom Pirin-Gebirge, 4 km südwestlich vom Fluss Messta, 48 km südlich von Bansko, 54 km von Razlog, 107 km von Blagoevgrad, 22 km von der Landesgrenze zur Republik Griechenland entfernt.

Geschichte

Die Region der Stadt hat eine bewegte Vergangenheit, die mit der materiellen Kultur im Neolithikum und Chalkolithikum sowie mit dem Leben und der Kultur der antiken Thrakier verbunden ist. Später, unweit der heutigen Stadt, wurde vom Imperator Trajan das antike Nikopolis ad Nestum gebaut. Die heutige Stadt ist Erbe einer Siedlung, die Mitte des 17. Jh. mit dem Namen Nevrokub bekannt war. In Registern von 1625 war sie als Stadt eingetragen. In der Zeit der osmanischen Herrschaft entwickelt sie sich als Gewerbezentrum, bekannt für die Produktion von Glocken (die berühmten „Tschanowe“) für die Herden im Pirin und den Rhodopen. Dieses Handwerk ist heute einzig dort erhalten geblieben. Gut entwickelt war die Herstellung von Kupfergefäßen und Satteln, die Leder- und Fellverarbeitung, das Goldschmieden, die Vieh-, Bienen- und Seidenraupenzucht u.a.. Die Stadt war auch ein bekanntes Handelszentrum – dort fand das berühmte Nevrokopski Bazar statt, wo die örtlichen Handwerkererzeugnisse gegen Waren, die von den Weißmeergebieten gebracht worden waren, ausgetauscht wurden – Olivenöl, Oliven, Zitronen. Es fand auch ein traditioneller Tiermarkt statt. In der Epoche der Wiedergeburt zeigten die Einwohner der Stadt, die nun Nevrokop genannt wurde, ein starkes Nationalbewusstsein und errichteten einige Kirchen, eine Kloster-, weltliche, Knaben- und Mädchenschule und ein Kulturhaus.
Nach dem Berliner Kongress (1778) blieb die Stadt in den Grenzen der Türkei und wurde erst im Balkankrieg (Oktober 1912) befreit. Mit dem Zustrom von Auswanderern aus den Weißmeergebieten begann die Entwicklung der Tabakgewinnung.
Bis 1950 hieß die Stadt Nevrokop, danach wurde sie in Gotze Deltschev umbenannt, nach dem Namen von Gotze Deltschev (1872–1903), dem Ideenstreiter und Leiter der Kämpfe der Bulgaren aus Makedonien und den Edirne-Gebieten gegen das türkische Joch.

Sehenswürdigkeiten

Der Wiedergeburtsarchitekturkomplex im alten Stadtteil.
Das historische Museum (mit prähistorischen Funden, antiker Keramik, einer thrakischen Kutsche, Funden aus der römischen Stadt Nikopolis ad Nestum u.a.) ist im Prokopowa -Haus (ein Originalgebäude aus dem Jahr 1877) mit holzgeschnitzten Decken im Stil der Kunstschule von Debar untergebracht. Die private ethnographische Sammlung von Zephir Kantschev (in einem Haus von 1894). Die Kirchen „St. Bogoroditza“ (1833) mit Ikonen von Meistern der Kunstschule von Bansko und „St. Archangel Michail“ (1811) mit Ikonen (1881) von Sergi Georgiev. Denkmal von Gotze Deltschev.