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Bulgarische Musik

Ob traditionelle Volksmusik, moderner Jazz oder Rockmusik – bulgarische Musik scheint gestern wie heute einen gemeinsamen Nenner zu haben: ungerade Rhythmen und eine charakteristische Gesangstechnik, die unter hunderten Liedern und Musikstücken herauszuhören ist. Der typische 5/8-, 7/8- oder 9/8-Takt erfordert hohe Konzentration beim Spiel und es scheint, als ob man als Musiker aus Bulgarien stammen müsse, um den komplizierten Rhythmen diese trotzdem vorhandene, besondere Leichtigkeit zu verleihen. Ein seit Jahrhunderten entstehender lebendiger Stilmix aus Orient und Okzident macht die Musik aus Bulgarien einzigartig auf der Welt.
Bulgarische Volksmusik

Die bulgarische Volksmusik ist getragen von Fröhlichkeit und Melancholie in Einem. Das oft wiederkehrende Thema der Liebe wiederholt sich in den alten Volksweisen, die durch die Chorgesänge der Frauen unterstrichen werden. Die hohen Stimmlagen betonen mit dramatischen Akkordklängen die oft tragischen Inhalte der Strophen und Refrains. Ein typisches bulgarisches Musikinstrument ist die Gaida, die sich in Form und Klang regional unterscheidet. Zum temperamentvollen Tanz wird dieser Dudelsack ebenso gespielt wie zur Ballade.
Der ins Blut gehende Rhythmus der Bulgaren wird unterstrichen durch die Trommelinstrumente Tapan und Tarambuka. Begleitet durch Streicher und Holzblasinstrumente hat sich so seit dem 8. Jahrhundert ein Volksmusikstil entwickelt, der durch Jazzgrößen wie die aus Sofia stammende, international bekannte Saxophonistin Boriana Dimitrova virtuos weiterentwickelt wird.
Komponisten aus Bulgarien

Der bulgarische Komponist Atanassow Boschinow lebte von 1888 bis 1966 und studierte bei Max Reger. Seine acht Sinfonien fielen insbesondere dadurch auf, dass sie dodekaphonisch – im Stil der Zwölftonmusik – komponiert waren. Seine weiteren Streichquartette und Klavierstücke sind als durchweg modern zu bezeichnen, die mit dem traditonellen Stil der bulgarischen Volksmusik brechen.
Lubomir Panajotow Pipkow (1904 – 1974) sowie Alexander Iwanow Raytchev (1922 – 2003) taten sich durch ihr vielfältiges Multitalent als Komponisten von Operetten, Klavierkonzerten und Chorwerken hervor. Ihre anspruchsvollen Schauspiel- und Filmmusiken sind heute noch vielen Kennern ein Begriff.
Übrigens ist der Sohn von Alexander Iwanow Raytchev der bekannte, heute in Deutschland lebende, Pianist und Komponist Alexander Raytchev, der auch in seiner Heimat, der Philharmonie in Sofia zu Gast ist.

Bulgarische Rockgrößen

wie die legendären Gruppen „Schturzite“, „Faktor“ oder „Monolith“ orientieren sich seit den 70er Jahren an der westlichen Rockmusik, die jedoch durch harmonischen Chorgesang und Art der Texte dennoch traditionelle Elemente aus der bulgarischen Folklore aufweisen. In den vergangenen Jahren hat sich hinsichtlich der Popmusik-Szene in Bulgarien die sogenannte Chalga-Musik durchgesetzt. In den Diskotheken tanzen die einheimischen Jugendlichen zu den Klängen der Sängerin Preslawa. Auch Einflüsse aus dem Hip Hop, bulgarischen Volksliedern mit ihren orientalischen Wurzeln und typische Schlager-Rhythmen tragen mit zu den aktuellen melodiösen Crossover-Beats bei.