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Die Mariza

Die Mariza fließt durch das in Südosteuropa gelegene Thrakien und bildet streckenweise die Grenze zwischen Bulgarien und Griechenland, beziehungsweise zwischen Griechenland und der Türkei. Der Fluss, der im bulgarischen Rila-Gebirge in einer Höhe von 2378 Metern aus dem Mariza-See entspringt, ist bei den Griechen unter dem Namen Evros bekannt und Schauplatz eines Ereignisses aus der griechischen Mythologie. Will man den alten Quellen Glauben schenken, so sollen einst die Mänaden, die wilden Frauen im Gefolge des Wein- und Rauschgottes Dionysos, das abgetrennte Haupt des Sängers Orpheus in den Fluss geworfen haben, der daraufhin in den Fluten der Mariza singend der Insel Lesbos entgegenschwamm. Den Fluss berühmt gemacht hat unter anderem auch die „Schlacht an der Mariza“ sowie weitere kriegerische Auseinandersetzungen, die sich in der Nähe des Gewässers zutrugen.

Die Mariza besitzt eine Gesamtlänge von 515 Kilometern und durchfließt in östlicher Richtung die Oberthrakische Tiefebene, die dem Fluss entsprechend auch als Mariza-Ebene bezeichnet wird. Nachdem die Mariza die Großstadt Plowdiw durchflossen hat, wendet sich ihr unteres Drittel gen Süden. In der Nähe der in der Antike gegründeten Stadt Ainos bei Alexandroupolis mündet der Fluss schließlich in die Ägäis.

Durch die Mariza wird allein in Bulgarien eine Fläche von 34 900 Quadratkilometern entwässert. Ihr gesamtes Einzugsgebiet, einschließlich der Türkei und Griechenland, erstreckt sich über 52 900 Quadratkilometer. Das Wasser des Flusses ist außergewöhnlich reich an Kalium, Eisen, Fluor und Mangan-Ionen.

Das fruchtbare Gebiet in der Umgebung der Mariza wird nach wie vor intensiv bewirtschaftet und dementsprechend landwirtschaftlich genutzt. So widmen sich die Anwohner der Viehzucht sowie dem Anbau von Getreide, Baumwolle, Gemüse und Tabak. Darüber hinaus existieren in der Nähe des Flusses Bergwerke, in denen Uran und Gold zu Tage gefördert wird.

In der Mariza-Region leben allein in Bulgarien rund 1,76 Millionen Menschen. Der Fluss durchfließt unter anderem die Städte Dolna Banja, Kostenez, Belowo, Pasardschick, Plowdiw, Dimitrowgrad, Simeonowgrad, Charmanli, Ljubimez und Swilengrad.

Ein Nebenfluss der Mariza ist der Arda. Der Arda durchfließt neben Südbulgarien auch das alte Thrakien in Nordostgriechenland. 241 von den insgesamt etwa 300 Kilometern Flusslänge befinden sich in Bulgarien. Der Arda entspringt beim Gipfel Ardin, der sich in dem bulgarischen Gebirge Rhodopen befindet. Ebenso wie die Mariza, legt der Arda weite Teile seiner Strecke in einer ökologisch sehr reizvollen Landschaft zurück. Der Fluss mündet unter anderem in die Stauseen Studen Kladenetz und Kardjali. Der Fluss sowie die künstlich aufgestauten Seen sind bei Wassersportlern, insbesondere aber bei Kanuten sehr beliebt.