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Thrakergrab von Sweschtari

Das so bekannte Thrakergrab von Sweschtari (seit 1985 dem UNESCO-Weltkulturerbe zugehörig) befindet sich nordöstlich in Bulgarien, nämlich 42 Kilometer von Razgrad entfernt. Dieses Grab wurde im 3. Jh. vor Christus errichtet, man entdeckte es im Jahre 1982. Es ist aller Wahrscheinlichkeit nach die Grabstätte eines Königs der Geten namens Dromichaites.

Dromichaetes herrschte um 300 vor Christus. Sein Reich deckte ungefähr die Gebiete des heutigen Bulgarien und Rumänien ab. Rumänische Historiker vermuten die Hauptstadt des Reiches, Helis, in der Walachischen Tiefebene am unteren Flusslauf der Donau (im heutigen Rumänien), wobei ein anderer wissenschaftlicher Standpunkt diese Hauptstadt auch in Nordostbulgarien, in der Ludogorie, annimmt. Gerade die letzte Meinung entstand insbesondere nach Ortung der Grabstätte.

Das Volk der Geten siedelten bereits seit dem 7. Jh. vor Christus zwischen der untersten Donau und dem östlichen Balkan (etwa heute: zwischen Ost-Bulgarien und Moldawien). Erstmals wird das Volk von dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot (490-424 v. Chr.) erwähnt. Dieser beschreibt – im Einklang mit anderen römischen und altgriechischen Quellen, dass die Geten bereits die Waffen, Schmuck und Arbeitsgeräte aus Eisen herstellten, doch keine Schriften hinterließen.

Besonders fällt das Thrakergrab von Sweschtari auch durch seine Karyatiden auf. Hierbei geht es um Skulpturen weiblicher Figuren, die in der Architektur Stützfunktionen übernahmen. Sie tragen an Stelle von Pfeilern und Säulen in der Fassadengliederung oder bei Portalen Dachelemente oder ganze Dächer. Die klassische Form der Karyatide ist die Kore, wie sie auf der Akropolis in Athen zu sehen ist; diese sind jedoch reicher ausgestattet. Die grundsätzliche Form einer Kore oder Karyatide stellt sich in einem bekleideten Mädchen dar, dass in aufrechter Körperhaltung, mit geschlossenen Beinen (oder ein wenig Spiel) direkt mit ihrem Kopf an das obere Gebäudeteil anschließt. In ihren Armen (die auch leer herunterhängen können) sind oft traditionelle, religiöse oder funktionale Tragegefäße in der plastischen Darstellung eingearbeitet. Die Architektur von Säulen schlägt sich zuweilen in den strikt gerade herunterfallenden Gewändern der Karyatiden nieder.