Schönheit bulgarischer Gebirge

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Rila-Rhodopen Gebirgs Gruppe

Ossogovsko-Belassischka Gebirgskette

Als Bestandteil vom Rila-Rhodopen-Massiv erhebt sich die Gebirgskette südlich vom „Gebirgsmeer“ in Kraischte, zwischen dem Struma-Flusstal und der Westgrenze Bulgariens mit der Republik Mazedonien. Zu der Gebirgskette zählen die Gebirge:
l Ossogovska l Vlachina l Maleschevska l Ograshden l Belassiza.

Ossogovska Planina (Ossogovo)

ist das nördlichste von der Grenzgebirgskette zwischen den Flüssen Struma und Vardar. Die Form des Gebirges ähnelt einer Riesenkuppel, die von Flusstälern in allen Himmelsrichtungen tiefeingeschnitten ist. Der höchste Gipfel ist Ruen (2252 m). Das Gebirge ist von zwei Pässen umgeben – Velbadshski (die Straße von Stadt Kjustendil nach Kriva Palanka) und Tschernata Skala (der Dupniza und Kjustendil mit Deltschevo verbindet). Die hohen Gebirgsabschnitte sind abgerundet und mit schönen Weiden gedeckt.
Im Schoß von Ossogovo sind viele Bodenschätze erschlossen – Kupfer, Blei, Zinn, Eisen, Mangan und andere. Die Namen in der Gegend wie Rudischte, Sassa, Plaviloto, Srebarno Kolo sind seit Jahrhunderten in der dortigen Toponymie verblieben und zeugen samt der Spuren von Stollen und Schlacke um die Flüsse Bistriza und Eleschniza von einer regen Bergwerkstätigkeit schon im Altertum. Der Erzabbau hat aber zu einem dauerhaften Waldmangel im Gebirge geführt – heute sind nur kleinere Flächen von Buchen-, Eichen- und an einigen Stellen Nadelwäldern geblieben. Trotzdem ist Ossogovo ein schwierig begehbares Gebirge
Auf dem Territorium von Ossogovo befindet sich das Reservat „Zarna Reka“ (197 ha), welches 1980 als solches bestimmt wurde (an der Stelle eines aufgehobenen Reservats „Sashdenik“). Die aufgeforstete Fläche beträgt 184,5 ha und hat vorwiegend Buchen, Tannen- und Fichtenwälder.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Stadt Kjustendil hat eine sehr gute Straßen- und Bahnverbindung mit Sofia, Pernik und Radomir. Sie liegt 91 km von Sofia und 46 km von Radomir entfernt.
Von der Stadt gibt es markierte Marschrouten: die großen Hütten „Iglika“ (120 Pl) – 2,30 St, „Studen Kladenetz“ (45 Pl) – 2,45 St, „Ossogovo“ (60 Pl) – 3,30 St, „Trite Buki“ (100 Pl) – 4 St; Gipfel „Ruen“ – 8 St; Dorf Bogoslov – 1,30 Stunden.
Außer in den Hütten gibt es auch in den vielen Erholungsheimen gute Übernachtungsmöglichkeiten.
Das mittelalterliche Kloster Granischki Manastir „Sveti Luka“ liegt 8 km südöstlich von Kjustendil entfernt. Gebaut im 10. Jh., dann von den Türken zerstört und erneut aufgebaut, ist es eines der früheren Klöster des Heiligen Waldes Velbashd. Der heutige repräsentative Klosterkomplex bietet wunderbare Bedingungen zur Erholung, Meditation und Übernachtung.

Vlachina Planina

liegt östlich von Ossogovo, ist etwa 40 km lang, und auf bulgarischem Territorium etwa 14–15 km breit. Der Gebirgskamm bildet größtenteils die Grenze zur Republik Mazedonien. Der höchste Gipfel ist Kadiyza (1924 m) auf dem höheren südlichen Kamm. Im nördlichen Gebirgsabschnitt ist der höchste Gipfel Boboschevski Ruen (1134 m). Da es von den rechten Nebenflüssen der Struma tiefeingeschnitten ist, ist das Gebirge schwierig zu begehen. Im Unterschied zu den anderen bulgarischen Gebirgen, sind die Ortschaften dort nicht in den Flusstälern gelegen, sondern auf den sanften Hängen und ebenen Gebirgspartien. Zum Gebirgsinneren vom Vlachina-Gebirge führt die internationale Fernverkehrsstraße von Blagoevgrad nach Deltschevo. Im Südteil des Gebirges beginnt eine Straße, die dann als ein Gebirgsweg die Trennlinie zwischen den zwei höchsten Gipfeln von Maleschevska Planina und Vlachina Planina erreicht. Südlich von dieser Straße, in der Gegend des fast verlassenen Dorfes Trosskovo, ist das spätmittelalterliche Kloster Troskovski Manasstir „Sveti Archangel Michail“ gelegen.
In den nördlichsten Abschnitten von Vlachina Planina (unmittelbar an der Westgrenze, in der Gegend vom Dorf Zarvariza) liegt das Reservat „Gabra“ (89,2 ha) zur Erhaltung erheblicher Anpflanzungen von Schwarzkiefern, Wintereichen, Buchen und Hainbuchen.
Am meisten wird der nördliche Teil von Vlachina besucht, der niedriger und leichter zugänglich ist. Dort ist der Durchbruch Skrinski Prolom – einer der schönsten Flussdurchbrüche von Struma. Die einzige Hütte im Gebirge ist „Jana“.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Stadt Boboschevo ist der günstigste Ausgangspunkt für Wanderungen im nördlichen Teil des Gebirges und hat gute Straßenverbindung mit Sofia und Dupniza (auf der Fernverkehrsstraße E 79). Die Stadt liegt 42 km von Kjustendil und 15 km von Blagoevgrad (auf der Fernverkehrsstraße E 79) entfernt. Von der Stadt bis zur Hütte „Jana“ führt eine Asphaltstraße (5 km).
Das antike Kloster Boboschevski Manastir „Sveti Dimitar“ liegt 5 Gehminuten von der Hütte „Jana“ entfernt. Seine Existenz geht bis ins 9. Jahrhundert zurück. Dort erhielt der zukünftige Einsiedler Ivan Rilsky unter der Anleitung von Lehrern und Mönchen seine Grundausbildung und die ersten Ansätze für seine zukünftige geistig-religiöse Tätigkeit. Dort übernahm er das Mönchstum, bevor er sich der Einsamkeit und Einsiedlerei hingab. Das Kloster wurde Anfang des 14. Jh. von dem Heidukenanführer Oliver, der seine Festung auf dem Gebirgskamm von Mali Ruen hatte, wieder ins Leben gerufen. Von den Türken zerstört, wurde das Kloster 1488 erneuert, wie die alte erhaltene Inschrift über dem Kircheingang lautet. Heute wird das Kloster restauriert.

Maleschevska Planina

liegt südlich von dem tiefen Flusstal von Suschiza. Der Gebirgskamm ist länglich, kahl und übersichtlich. Höher ist der nördliche Abschnitt, wo sich der höchste Gipfel Iljov Vrach (1803 m) erhebt. Dort ist auch der schöne Durchbruch Kresnenski Prolom eingeschnitten. Die Vegitation ist etwas reicher als im Vlachina Planina.
Es gibt zwei Reservate: „Tissata“ seit 1949 (mit einer Fläche von 574 ha) zur Erhaltung immergrüner Eibenbäume und „Sokolata“ (mit einer Fläche von 211 ha), das auf dem Gebiet vom Dorf Igralischte gelegen ist, zur Erhaltung des uralten hochstämmigen Eichenwaldes und der für das Gebiet charakteristischen Flora und Fauna.
è In dem Gebirge gibt es keine Hütten.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Die Dörfer Gorna Brezniza, Budilzi und Vrakupoviza – zum Wandern zum Gipfel Iljov Vrach und den höheren Abschnitten vom Gebirgskamm an der Grenze. In den Fluren vom Dorf Gorna Brezniza befindet sich das schöne Kloster Manastir „Sveti Ilija“, ein genutztes Nonnenkloster.
u Die Dörfer Razdol, Kolibite und Nikudin – für Wanderungen im südlichen, niedrigeren Teil des Gebirgskamms und dem Flusstal von Lebniza.
In den meisten erwähnten Dörfern werden Privatquartiere zur Übernachtung geboten.

Ograshden

zählt zu den bulgarischen mittelhohen Gebirgen. Der Name bedeutet Grenze, Trennung oder Begrenzung. Indem er die Feldzüge des thrakischen Zaren Sitalk beschreibt, erwähnt Tukidid das Gebirge mit dem Namen Kerkina, als Grenzgebirge zwischen den Stämmen Peonzi und Siti. Der größere Teil des Gebirges ist auf dem Territorium der Republik Mazedonien, wo sich auch der höchste Gipfel Ograshdenez (1744 m) erhebt. Der höchste Gipfel auf bulgarischem Territorium ist Golak (Bilska Tschuka – 1644 m), und der bekannteste und meistbesuchte – Markovi Kladenzi (1523 m).
è In Ograshden gibt es keine Hütten, aber ein großes Försterhaus oberhalb vom Dorf Parvomai (unterhalb vom Gipfel Markovi Kladenzi), das auch von Gebirgswanderern benutzt wird.
Ausgangspunkte für Tourismus: Das Gebirge ist fast ganzjährig begehbar und leicht zugänglich.
Es wird verhältnismäßig gut besucht, wozu die in seinem Inneren gelegenen Ortschaften beitragen.

Belassiza

liegt in der südwestlichen Ecke Bulgariens und samt den anderen Gebirgen der Ossogovo-Belassiza-Gebirgskette stellt es ein Teil des weitausgedehnten Mazedoner-Thrakischen Massivs dar. Von der Gesamtfläche des Gebirges, die etwa 670 km2 beträgt, ist nur ein Fünftel in den Grenzen Bulgariens, und die übrigen Teile entfallen auf Griechenland und Mazedonien. Belassiza hat einen ziemlich ebenen, nach Ost-West ausgerichteten Gebirgskamm. Der höchste Gipfel ist Radomir (2029 m). Die nördlichen Gebirgshänge sind reichlich bewaldet. Dort sind Mischanpflanzungen von Morgenländischer Platane, Bergahorn, Kastanie, Linde, Buche, Eiche und Nadelbäume vertreten.

Zwecks Erhaltung der natürlichen Ökosysteme von gewöhnlicher Kastanie und Buche, wurde 1988 das Reservat „Kongura“ (anstelle des früheren Reservats „Skoschnik“) angelegt, das eine Fläche von 1312 ha einnimmt und den Namen des nahen Gipfels Kongur trägt.
Nordöstlich vom Gebirge, im fruchtbaren Feld von Petritsch, befindet sich der Vulkankegel Koshuch, der sich etwa 200 m über dem Flusstal von Struma erhebt.
Im östlichen Teil von Belassiza liegt die schmucke Hütte „Belassiza“, zu der eine 10-kilometerlange Asphaltstrasse von Petritsch führt. Die Umgebung der Hütte ist ein beliebter Ort zur Erholung und Tourismus der Bürger von Petritsch und den umliegenden Ortschaften. Oberhalb der Hütte „Belassiza“ steht auch die Hütte „Kongura“, eine ehemalige Grenzwache.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Stadt Petritsch In der Touristensaison gibt es von der Stadt bis zur Hütte „Belassiza“ einen Linienbus.
Die Stadt ist günstiger Ausgangspunkt zum Gipfel Kongur, von dort zum Gipfel Radomir – etwa 1,30 St; zum stillen Vulkankegel Koshuch und der Natursehenswürdigkeit „ Rupite“ – einem seltenen natürlichen Quellgebiet von sprudelndem Mineralwasser.
u Dorf Strumeschniza ist ein günstiger Ausgangspunkt nach Ograshden und Belassiza.
u Dorf Kljutsch. Sechs Kilometer vom Dorf Kljutsch (28 km von Petritsch) entfernt befindet sich am rechten Ufer von dem Fluss Strumeschniza der Museumsnationalpark Samuilova Krepost mit Spuren mittelalterlicher Festung, wo im Jahre 1014 die historische Schlacht zwischen den Bulgarischen Heeren, mit Zar Samuil an der Spitze, und dem byzantinischen Imperator Vassiliy II., ausgetragen wurde.
u Die Dörfer Skrat, Javoriza, Kolarovo und Gabrene sind guter Ausgangspunkt für Wandertourismus.