Schönheit bulgarischer Gebirge

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Balkan Gebirge

Die Balkangebirgskette bestimmt nicht nur das Antlitz Bulgariens, sondern prägt die Silhouette der ganzen Balkanhalbinsel. Erstmals wird sie urkundlich am Anfang des 13. Jhs. vom byzantinischen Autor Dimitar Homatian erwähnt. Der Name des Gebirges hat einen protobulgarischen (ostiranischen) Ursprung.
Der Hauptgebirgskamm beginnt mit dem Pass Vraschka Tschuka und endet bei Kap Emine. Die Länge beträgt 550 km und die Breite 15 bis 35 Kilometer. Der höchste Balkangipfel ist Botev (2376 m). Nach der geologischen Beschaffenheit zählt das Balkangebirge zu den jüngeren Faltenbildungen. Das Klima in den meisten Abschnitten ist gemäßigt-kontinental. In den niedrigsten östlichen Regionen ist überwiegend subkontinentales Klima und in der Höhe von 1000 m (an den Nordhängen) und über 1500 m (an den Südhängen) Gebirgsklima.
Nach morphhydrographischen und morphstrukturellen Kennzeichen wird das Balkangebirge in drei große Gruppen unterteilt: Westbalkan, Mittlerer Balkan (Zentralbalkan) und Ostbalkan, wobei es entsprechend kleinere Nebengruppen gibt.

Der Westbalkan

erstreckt sich zwischen dem Pass Vraschka Tschuka im Westen und dem Pass Vitinja im Osten. Durch die Prevalska und Drushevska Senken wird er entsprechend mit Schiroka Planina und Vratschanska Planina, die Teile vom Vorbalkan sind, verbunden. Der Westbalkan hat 14 Teile. Jasova Planina,
das im Norden an den Fluss Prevalska stößt. Auf dem Kamm vom Jasova Planina gibt es viele Gipfel, der höchste ist Gorno Jasovo (1573 m). Im Tschiprovska Planina sind die Betriebshütten „Javor“, „Kresna“, und „Kopren“, und im Jasovska Planina – die Hütte „Velin Del“.

Ausgangspunkte für Tourismus:

Stadt Tschiprovzi: Zu den Hütten „Kresna“ – 6 km; „Javor“ – 7 km; „Velin Del“ – 4 km; „Kopren“ – 2,30 St; zu den Gipfeln „Kopren“ – 5–6 St; „Midshur“ – 6–7 St; „Kulata“ mit Tschiprovski Manastir – 1,45 St und zu dem Tschiprovski Wasserfall – 3 Stunden.

Berkovska Planina

ist die größte Gebirgsgruppe vom Westbalkan. Sie liegt zwischen dem Sattel Debeli Rid im Westen und Petrochanski Prochod im Osten. Sie hat ihren Namen von der Stadt Berkoviza, die am Fuße des Berges gelegen ist. Die Gegend von Berkoviza ist berühmt für die aromareichsten Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und wildwachsende Kräuter. Der höchste Gipfel ist Kom (2016 m). Die Berggipfel sind mit Alpengras, Wachholder und Heidelbeeren, und die Hänge mit dichten Nadel- und Kastanienwäldern bewachsen. Die größte Fläche nehmen die Buchenwälder ein, die von 600 bis 1600 m ü.d.M. liegen.
Damit die vorhandenen natürlichen Bestände von Kiefern- und Fichtenwäldern erhalten bleiben und geschützt werden, wurde im Oktober 1968 das Reservat „Gornata Korija“ mit Waldbeständen, die über 1500 m ü.d.M. liegen und ein Alter von über 100 Jahren haben, geschaffen. In dem Reservat sind Rehe, Auerhähne und anderes Wild ständig beheimatet.
In dem Gebirge gibt es zwei Hütten „Kom“ – die alte Hütte mit 40 und die neue mit 120 Plätzen.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Stadt Berkoviza ist über die Landstraße oder mit der Eisenbahn zu erreichen. Von der Stadt aus führen folgende bekannte Marschrouten: zu der neuen Hütte „Kom“ – 4 St; zur alten Hütte „Kom“ – 4,30 St; zum Gipfel Kom ­ 5,30–6 St; zu den Wasserfällen Haiduschki Vodopadi – 9 km; Berkovsko Kale (Festungsruine) – 40 Minuten.
u Petrochanski Prochod (Pass) (1444 m ü.d.M.) Ein Knotenpunkt, von wo aus Ausflüge ins Berkovska Planina oder Kozniza Planina unternommen werden können. Am populärsten ist der Wanderweg zum Gipfel Kom – 3,30 Stunden. Eine andere Marschroute führt zum Gipfel Schtarkoviza – 2,30 Stunden.
u Dorf Ginzi (7 km südlich vom Petrochanski-Pass) ist über die Landstraße von Berkoviza oder Sofia zu erreichen. Berühmt ist das Dorf für den bekannten Joghurt im Tontopf, den köstlichen Honig und die zauberhaften Höhlen im Tal des Flusses Ginska.

Kozniza Planina

Das Gebirge liegt zwischen dem Petrochanski-Pass und dem Drushevska-Sattel (845 m ü.d.M.). Der höchste Gipfel ist Todorini Kukli (1785 m). Östlich von Petrochanski-Pass erhebt sich der Gipfel Gradischteto, wo Überreste von einer alten römischen Festung (in sechseckiger Form) zu besichtigen sind. Die Festung hatte den römischen Weg von der Sofioter Ebene zu den Truppenstandorten an der Donau zu kontrollieren. Der Bergkamm bildet die Wasserscheide von drei Flussbecken – von den Flüssen Iskar, Ogosta und Nischava. Der längste Fluss hier ist Probojniza. Der Hauptkamm und die südlichen Hänge vom Kozniza-Gebirge sind fast unbewaldet, dagegen sind die nördlichen Hänge reich an Buchen- und Mischwäldern.
In diesem Gebirge gibt es dri Hütten: Probojniza (1040 m ü.d.M.), Petrochan (1470 m ü.d.M.) und Bjalata Voda (770 m ü.d.M.). Übernachtungsmöglichkeit bietet auch das Kloster Klissurski Manastir „Sveti Sveti Kiril i Metodij“ (120 Plätze), das 2 km südlich von dem Dorf Klissura mitten herrlicher Buchen- und Lindenwälder am Fuße des Todorini Kukli-Gipfels gelegen ist.
Eine tragische Legende verbindet das Kloster mit dem Schicksal der schönen Jungfrau Todora und dem Namen des Gipfels.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Stadt Varschetz. Von der Stadt aus kann man aussichtsreiche Wanderungen unternehmen: zum Gipfel Todorini Kukli – 4,30 St; zu den Hütten Bjalata Voda – 1,30 St und Probojniza – 5 St und zum Klissurski Manastir – 1,30 Stunden.
u Bahnhof Lakatnik ist sehr leicht über die Landstraße oder mit der Bahn von Sofia (60 km) zu erreichen.
Oberhalb des Bahnhofs erheben sich die bekannten Lakatnischki Skali, ein Felsennaturwunder. Hier hatte der Bulgarische Alpinismus seine Anfänge. Heute sind die Felsen ein ausgezeichnetes Kletterobjekt. 1938 wurde unterhalb des oberen Felsenhanges die einmalige Baude „Adlernest“ erbaut.
In unmittelbarer Nähe vom Bahnhof ist die Karstquelle Shitoljub. Nach 10minütiger Wanderung oberhalb der Quelle ist die Höhle „Temnata Dupka“, und 20 min weiter nach oben erreicht man die „Rashischka Peschtera“. Wenn man vom Bahnhof den Fluss Probojniza stromaufwärts wandert, erreicht man in 25 min das Felsgebilde „Vrashi Dupki“, und in dem malerischen Tal vom Fluss Petra sind die Höhlen „Svinskite Dupki“ und „Kozarskite Peschteri“. Durch das Flusstal von Probojniza erreicht man in 1,30 St den Wasserfall „Sini Vir“, und 3 St vom Bahnhof entfernt liegt die Hütte „Probojniza“.

Vratschanska Planina

erstreckt sich vom Hauptgebirgskamm des Balkan weit nach Norden und ist ein Teil vom westlichen Vorbalkan. Das Gebirge ist in nordöstlicher-südwestlicher Richtung gelegen und hat eine Länge von 30 km und Breite gegen 20 km. Der höchste Gipfel ist Beglitschka Mogila (1482 m).
Das Vratschanska-Gebirge besteht aus triassischem Kalkgestein, durchlöchert von vielen Karstschluchten, Höhlen, Schluchten und Einbuchtungen. Das Gebirge ist eben für seine bizarren Felsgebilde bekannt. In ihm sind über 500 Höhlen und Schluchten entdeckt und erforscht. Die bekanntesten davon sind: die Höhle Ledenika – die Perle der Ledenischka-Einbuchtung (für Besucher erschlossen), die Höhlen Beljar, Pukoja, Javoretz, Haiduschka, Zenssova Mogila, Zmejova Dupka, Braschlekova Jama, Pantschovi Gramadi, Nevestina Propast, Barkite und andere.
Die Tierwelt ist durch einige seltene und vom Aussterben bedrohte Arten vertreten, darunter sind die Gelbschnabeldohle, der Mäusebussard, der alpine Steinfalke, der Falke Orko, der Felsadler und der Geier, die im Roten Buch eingetragen sind. Das Relief und die Bodenbedingungen im Vratschanska-Gebirge begünstigen das Wachstum vieler Baum- und Grasarten, manche von denen einmalig sind. 20 davon sind im Roten Buch Bulgariens eingetragen. Zum Schutz dieses Territoriums und zur Erhaltung der malerischen Karstlandschaft, der einmaligen Höhlenflora und –fauna und der vielen Relikten, wurde 1983 das Reservat „Vratschanski Karst“ (1409 ha) geschaffen. Ende 1989 wurde der in Bulgarien viertgrößte Naturpark „Vratschanski Balkan“ (30129,9 ha) angelegt, der die Naturschutzobjekte umfasst: das Reservat „Vratschanski Karst, die Höhle Ledenika, das Naturphänomen Ritlite, die Höhle Temnata Dupka, der Durchbruch Vrattzata, die Felsen Lakatnischki Skali, die historischen Örtlichkeiten Vola, Koltschakovetz, Borov Kamak und andere.
An den nordwestlichen Hängen des Gebirges liegen die Klöster Matnischki-Manastir “Sveti Nikolai Mirlikijski“ und das Bistrezki Manastir.
Das Bistrezki-Manastir „Sveti Ivan Pusti“ liegt 7 km nordwestlich von Vratza am Fuße des Felsgipfels Kassinata. Der Überlieferung nach führt es seine Existenz seit Anfang des 10. Jh., als sich die ersten Einsiedlermönche in der großen Höhle unterhalb der steilen Felsen niederließen. Die Legende verbindet diesen Ort mit der Zeit der Herrschaft des Zaren Peter, als in der Höhle der Heilige Sveti Iwan Rilski zeitweilig weilte. Er bewohnte eine Fastenszelle, die man in 10 Minuten zu Fuß auf einem Pfad über dem Höhlengewölbe erreichen kann. Es wird vermutet, dass im Altertum unterhalb der 15 m großen Höhle eine thrakische Kultstätte existierte. Der Bereich des Klosters „Sveti Ivan Pusti“ umfasst die umliegenden Höhle und Kapellenreste, die Klosterkirche, die 100 m unterhalb der Höhle steht und moderne Nebengebäude, die 20 min unterhalb der Kirche gebaut wurden. Auf dem westlichen Kirchengewölbe sind Überreste von Wandmalereien erhalten. In der zweiten Hälfte des 16. Jh. und am Anfang des 17. Jh. war eine außerordentlich gute Goldschmiede in Betrieb, in der auch Meister aus Tschiprovzi gearbeitet haben. Aus jener Zeit ist ein goldenes Thronkreuz erhalten. Später wurde die Klosteranlage von den Türken zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte im 19. Jh. Die letzte Sanierung war im Jahre 1867. Heute ist die Klosterkirche nicht restauriert, aber der Klosterbereich steht für Besucher offen.
Über dem heutigen Kloster sind Überreste der bulgarischen Festung Kassina, die eine rechteckige Form mit einer Länge von 30 m, Breite 23 m und einer Mauernstärke von 2 m gehabt hat. Sie war mit der mittelalterlichen bulgarischen Siedlung Vratiza verbunden, die neben der Festung Vratiza gelegen ist.
Im Vratschanska-Gebirge gibt es eine alpine Herberge und drei Hütten: „Ledenika“, „Parscheviza“ (mit sehr günstigen Skisportbedingungen) und „Okoltschiza“ (neben dem gleichnamigen historischen Gipfel).

Ausgangspunkte für Tourismus

u Von der Stadt Vratza aus in Richtung: Wasserfall Skaklja (141 m ü.d.M.) – 1 St; Hütte „Ledenika“ und die gleichnamige Höhle – 2,5 km; Felsphänomen Vrattzata – 2,5 km; Hütte „Okoltschiza“ – 2,30 St; Hütte „Parscheviza“- 3,30 St (24 km Asphaltweg); Manastir “Sveti Ivan Pusti“ – 1,30 St; Matnischki Manastir – 3 St (14 km); Felsphänomen Boshija Most und die Höhle daneben (bei dem Dorf Liljatsche) – 14 km; Höhle Zmejova Dupka – 2,30 Stunden.
u Vom Dorf Ljutibrod aus(18 km südöstlich von Vratza), zu dem es Bus- und Bahnverbindung gibt, Richtung: Felsphänomen Ritlite – 0,5 km; historische Gegend Raschov Dol und Kapelle mit den Gebeinen der ermordeten Freischärler von Botevs Trupp, die gegen das türkische Joch gekämpft haben – 0,45 St; Tscherepischki Manastir –1 St; mittelalterliche Festung Koriten Grad – 1,30 Stunden.

Ponor Planina

liegt südlich vom Hauptgebirgskamm des Balkan. Charakteristisch für das Gebirge ist der steinige Kamm mit bergspaltenden Furchen, die man als „Kari“ bezeichnet. In der Mitte erstreckt sich ein riesengroßes Karstplateau mit einer Höhe von über 1200 m ü.d.M. Eine Anzahl felsiger Gipfel, die größtenteils in der Mitte gespalten sind, erheben sich über 1400 m ü.d.M. Der höchste Gipfel ist Ravno Butsche (1499 m). Ponor ist ein unübersehbar schönes und einmaliges Gebirge. Einzig hier findet man in Bulgarien die sogenannten wasserlosen blinden Täler. Das sind einige Kilometer lange Täler, in denen die vom Kamm des Kozniza-Berges fließenden Bäche ihren Lauf verlangsamen, zu mäandern beginnen und in kilometerlangen Löchern verschwinden. Von den Karstschluchten tritt das Wasser wieder bei der Karstquelle in der Höhle Duschnika zu Tage und fließt nun als der Fluss Iskrezka weiter. In der Gegend gibt es viele Höhlen: Vodnata (die längste im Ponor), die gefährliche Höhle Metscha Dupka (bei dem Dorf Metscha Poljana), die einmalig schöne Schluchthöhle Elata (oberhalb vom Dorf Zimeviza, die Höhlen Dobrawischki Dupki (oberhalb vom Dorf Dobraviza), die Schluchthöhlen Padesh (mit einer 47 m tiefen Schlucht) und Zla Strana (mit zwei Brunnen von 40 m), die Höhle Kazite (westlich vom Dorf Zimeviza) und andere. In dem linken Nebenfluss vom Iskar, Skaklja, ist der Wasserfall Vodopad Skaklja – 85 m (mit noch zwei Terrassenfällen mit einer Gesamtlänge von über 120 m). Oberhalb vom Dorf –Dobraviza ist der Wasserfall Dobravischka Skaklija (15 m).Von Westen nach Osten wird das Ponor-Gebirge von einem cañonähnlichen Tal (vom Dorf Brakjovzi bis zum Dorf Isskrez) zerklüftet, welches 12 km lang und als Cañon Vranjevo bekannt ist.
è In dem Ponor-Gebirge gibt es keine Touristenherbergen.
In den Gebirgstälern liegen drei Klöster: Svogenski-, Brakjovski- und Iskrezki Manastir „Sveta Bogorodiza“ (mit dem im Hof errichteten Sanatorium von Iskrez).
Das Svogenski Manastir „Sveta Petka“ steht im Hof von der Versöhnungskirche „Sveti Sveti Apostoli Petar und Pavel“. Das Kloster existiert seit 12.–13 Jh. und im Laufe der Zeit wurde es mehrmals vernichtet und wieder aufgebaut. Unter dem einige Zentimeter dicken Putz der Wände sind drei Schichten von Wandmalereien, die an manchen Stellen sichtbar sind. 1860 wurde die Kirche gründlich saniert und angemalt. Im Kloster hielt sich oft Vassil Levski auf, woran eine Gedenktafel erinnert. Nach der Befreiung vom türkischen Joch hat der Volksdichter Ivan Vasov bei einem seiner mehrmaligen Besuche von dem Gesehenen begeistert das Gedicht „Träumerei in der alten Kirche“ geschrieben. Das Kloster wird heutzutage zweckmäßig genutzt.
Das Brakjovski Manastir „Sveta Petka“ ist im späten Mittelalter entstanden, 3,5 km entfernt von dem heutigen Dorf Brakjoviza in der Gegend Bardoto. Von den Türken zerstört, lagen seine Ruinen lange Zeit unter der Erde vergraben. Erneuert wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts. Die heutige kleine Klosterkirche ist auf alten Grundmauern erbaut, hat aber viel kleinere Ausmaße als die ursprüngliche. Sie ist zu jeder Zeit für Besucher offen.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Stadt Svoge. Von der Stadt aus können Wanderungen zu den folgenden Objekten unternommen werden: Cañon Vranevo – 2 St; Iskrezki-Manastir „Sveta Bogorodiza“ – 1,15 St; Höhle Duschnika – 1,30 St; Höhle Dubravischki Dupki und der gleichnamige Wasserfall – 2,30 St; Höhle Metschata Dupka – 2,35 Stunden.
u Bahnhof Bov (im Iskar-Pass) ist leicht über die Landstaße oder
mit der Bahn von Svoge (10 km) und von Sofia (50 km) zu erreichen. Touristenwanderungen: Wasserfall Skaklja – 1 St; Dorf Zassele -1,40 St; Dorf Zimeviza – 2,30 St; über Vasova Pateka (Vasovpfad) bis zum Dorf Zanoge – 3,30 St; Gipfel Ravno Butsche – 4 Stunden.

Tschepan Planina

ist der südwestlichste Zweig vom Balkangebirge auf bulgarischem Territorium. Das Gebirge ist 22 km lang und 4 km breit. Es besteht aus Triaskarbonatfelsgestein. Aufgeforstet sind nur die nördlichen Hänge, die südlichen dagegen sind kahl, wasserarm und von kurzen steilen und ausgetrockneten Schluchten zerklüftet. Der höchste Gipfel ist Petrovski Krast (1206 m).
Auf dem Gipfel sind Überreste einer thrakischen heiligen Stätte. Auf der Felsfläche unterhalb des Gipfels ist ein Rechteck 13×5 m gehauen, auf dem eine Kultuskirche errichtet war. Dafür zeugt das dort gefundene Gedenktäfelchen mit der Inschrift „Avreliy Mestrijan, Soldat der zweiten Legion Italski, hat diesen Stein für den Gott Sabasiy wie versprochen gesetzt“.
Östlich von Petrovski Krast folgen Kaltschov Wrach, Kosmati Wrach, Ilinski Krast und zuletzt der große Ljuljakov Vartop (Wasserstrudel) – eine Höhlenschlucht mit Opferaltaren der Thraker. Sie sind in die Felsen gehauen und werden von den Einheimischen Panizite (Gjuwetschite) genannt.
In der Nähe von diesem Heiligtum wurde gegen Ende des 14. Jh. das Kloster Malomalovski Manastir „Sveti Nikola“ gebaut, eines der wenigen bulgarischen Klöster, die die Wandlungen der Zeit überlebt und die jahrhundertlange osmanische Herrschaft überstanden haben. Mehrmals verlassen und dann wieder hergestellt, wurde das Kloster zuletzt 1842 restauriert. Heute ist es zwar verlassen und unbewohnt, aber es sind noch erhaltene Fragmente von Wandmalereien der Wiedergeburtszeit zu sehen.
Von der nördlichen Seite des Ljuljakov-Wasserstrudels aus führen zu der Ebene von Godetsch (Zabarge) einige stürzende ausgetrocknete Wildwasserstrudel. Wenn man auf dem östlichsten bergab wandert, erreicht man die Mauer vom Schumski Manastir „Sveti Archangel Michail“. Das Kloster hat eine Jahrhunderte alte Geschichte. Die letzte Erneuerung ist 1863 gewesen. In der Folge ist es mehrmals saniert und ausgemalt worden. Die Kirche steht unter Kulturdenkmalschutz.
è Im Tschepan-Gebirge gibt es keine Touristenherbergen.
Im Norden wird das Tschepan-Gebirge vom Hügelland Zabarge (Zabarde) umgeben. Bekannt ist dieses Land auch als das Nischava-Tal, das vom Dorf Tuden bis zum Dorf Kalotina eine ausgesprochen malerische Wildwasserschlucht bildet, die über 16 km lang und reich an wunderlichen Formen, Höhlen und Felsphänomenen ist. In diesem märchenhaft schönen, über 130 m tief in dem Berg eingeschnittenen Tal ist der Fluss langsam, ruhig und wasserreich. Um seine herrlichen Mäander haben sich breite Windungen herausgebildet, die mittelalterliche Siedlungen, Klöster und Kirchen beherbergt haben.
In Zabarge stehen einige der ältesten bulgarischen Klöster.
Das Felsenkloster Razboischki Skalen Manastir „Vavedenie Bogoroditschno“ ist nach der Überlieferung das Erbe einer spätantiken heiligen Stätte vom 4.–6. Jahrhundert. Die ersten Einsiedlermönche hatten sich gegen Anfang des 10. Jh. bei der Höhle auf dem Hügel Tupaniza niedergelassen. Anfangs war die offene Stelle der Höhle als ein kleines Mönchkloster gestaltet. Zur Zeit der Zaren Assenewzi war auf der in den Felsen gehauenen Plattform eine Kapelle gebaut worden. Später waren Neben-, Wohn- und Wirtschaftsgebäude dazu gekommen, die beim Einzug der Türken geplündert und niedergebrannt wurden. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Kapelle unter dem Felsschirm wiederaufgebaut. Zuletzt wurde sie zur Zeit der Kardshalii zerstört und 1841 erneut aufgebaut. Die heutige Kirche ist 1950 saniert und angebaut worden. Das Kloster wird bewohnt, das Kirchenfest ist am 15. August.
Über das Kloster ist folgende örtliche Legende überliefert:
Genutzt werden auch die Klöster Bukorovski Manastir „Sveti Georgi Pobedonosetz (die Klosterkirche ist in ihrem ursprünglichen Aussehen wieder hergestellt), „Vradlovski Manastir „Sveti Prorok Ilija“ (südwestlich vom Dorf Vradlozi), Goleschki Manastir „Sveti Nikola Letni“ (1,5 km nordöstlich vom Dorf Golesch), Tscheparljanski Manastir „Sveta Petka“, welches auf einer alten christlichen heiligen Stätte errichtet wurde, wo zwei Steinplatten mit einem von den Jahrhunderten verwitterten eingehauenen Kreuz aus der Kreuzritterzeit ausgegraben wurden.
Die antike Kirche „Sveti Nikola“ befindet sich in Divina Machala /Siedlung/ vom Dorf Kalotina, am eigentlichen Ende von der bizarren Nischava- Wildwasserschlucht. Laut der Sage fand dort die Heirat des bulgarischen Zaren Ivan-Alexander mit seiner zweiten Frau, der Jüdin Theodora-Sara statt. Das Ereignis ist durch Wandmalereien in der Kirche geschildert, die jedoch fast verwischt sind.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Stadt Godetsch. Von den kleinen Siedlungen und Dörfern im Stadtgebiet aus, die zerstreut im Gebirgsland Zabagre liegen, führen viele interessante Wanderwege zu den folgenden Objekten: Klöster Godetschki Manastir „Sveti Duch“ – 30 min; „Razboischki Manastir“ – 7 km und Bukovski Manastir – 6 km; Tscheparljanski Manastir – 8 km; Vradlovski Manastir – 9 km; Malomalovski Manastir – 2,30 St; Dorf Kalotina – 5 St; Gipfel Petrovski Krast – 4 Stunden.
u Stadt Dragoman ist eine Grenzortschaft, die an einem Kreuzungspunkt gelegen ist. Früher führte dort der römische Weg von Serdika (Sofia) nach Singidunum (Belgrad).
Interessante Marschrouten zu den folgenden Objekten: Gipfel „Petrovski Krast“ – 1,30 St; Kloster Malomalovski Manastir – 4 St; Dorf Kalotina und Nischava -Tal – 3 Stunden.

Sofiyska und Mala Planina

Das Gebirge Sofiyska Planina liegt südwestlich vom Balkanhauptgebirgskamm in Richtung Nordwest-Südost. Der höchste Gipfel ist Goten (1294). Der Iskar-Pass trennt das Gebirge in zwei Teile.
Das Gebirge Mala Planina ist das kleinere Geschwisterchen von Sofiyska Planina. Der höchste Gipfel ist Zerija (1234 m), südlich von Svoge.
Beide Gebirge sind leicht begehbar und sehr reizend.
Die kleine Hütte „Ljuljaka“ im Tal vom Fluss Kriva Reka, am Fuße der Erhebung Tri Uschi, ist die einzige Hütte, in der man übernachten kann.
Im Sofiyska und Mala Gebirge gibt es einige Klöster: Kremikovski Manastir „Sveti Georgi“, Kurilski (Gniljanski) Manastir „Sveti Ivan Rilski“ (im Hof des Krankenhauses vom Dorf Kurilo), Sesslavski Manastir „Sveti Nikolai“, Podgumerski Manastir „Sveti Dimiter“, Balschevski Manastir und Gradezki Manastir.
Das Balschevski Manastir „Sveti Teodor Stratilat“ steht etwa 800 m nordöstlich vom Dorf Balscha. Es wird vermutet, dass der Baumeister Pimen Zografski (Sofiyski) und seine Schüler im 17. Jh. es gebaut haben. Zu der Zeit der Kardzschalii ist es zerstört worden und erst nach der Befreiung wieder aufgebaut. Die heutige Klosterkirche ist gründlich erneuert und gänzlich ausgemalt. Das Kloster wird viel von Touristen besucht.
Das Gradezki Manastir „Sveti Velikomatschenik Georgi“ ist über dem Dorf Gradetz auf den Überresten einer alten heiligen Stätte gelegen. Sie wurde von den Türken zerstört, und der Ort wurde zur Opferstätte. Der Wiederaufbau erfolgte in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Später, Anfang der 90er Jahre, wurde die neue Kirche „Sveti Georgi Pobedonosetz“ gebaut. Das Kloster wird genutzt, Mönche gibt es nicht.
Ausgangspunkte für Tourismus:
u Sofia ist der wichtigste Ausgangspunkt für ein- oder mehrtägige Wanderungen durch das Sofiyska und Mala Gebirge.
u Die Dörfer Gradetz, Dragovischtiza, Balscha, Katina, Podgumer, Kremikovzi, Sesslavzi, Rebrovo, Batulija, Dramscha, Svidnja, die Städte Novi Iskar, Buchovo, Bahnhof Tompsan und andere.
Golema Planina
Das Golema-Gebirge hat eine Länge von 45 km. Der höchste Gipfel ist Tschukava (1588 m).
In dem Gebirge gibt es drei Hütten: „Bukovetz“ (30 Plätze) über dem
gleichnamigen Dorf, „Trastena“ (30 Plätze) oberhalb vom Bahnhof Bov und „Lesskova“ (25 Plätze) oberhalb der Siedlung Lesskova vom Dorf Ossenovlag.
An der Gebirgsgrenze liegen die Klöster „Sedemte Prestola“ und Vratscheschki „Sveti Tschetiredeset Matschenizi“, die Besuchern und Touristen Übernachtung gewähren.
Interessante Orte im Gebirge zum Besichtigen: die Höhle Metscha Dupka (oberhalb vom Dorf Shelen); die schöne Gegend Razdelenata Voda, wo man die interessante Naturerscheinung Bifurkation – Flussgabelung, bei der das Wasser des ursprünglichen Flusses in zwei Flussbecken (in diesem Fall der Flüsse Gabrovniza und Ofoiyska) abfließt – beobachten kann; die wunderschönen Svlatschischtni Ezera bei der Hütte „Trastena“ und die Überreste vom mittelalterlichen Kloster „Sveti Pantaleiy Patnik“; die Festungsüberreste in den Gegenden Kuleniza und Gradischteto (östlich vom Bahnhof Lakatnik), Grado (oberhalb vom Dorf Batulija, neben dem Batuliyski-Kloster), Karvava Bara (oberhalb vom Dorf Ogoja, gegenüber vom Gipfel Bigla) mit einem mittelalterlichen Wallgraben vom Ende des 14. Jh.; die bekannte Rodova Kula oberhalb vom Dorf Ogojas; die Überreste eines mittelalterlichen Klosters „Sveti Kirik i Julita“ (gegenüber der Eisenbahnhaltestelle Shelen); die von den Kreuzrittern gebaute sogenannte Latinska Tscherkva vom 12. Jh. (oberhalb von der Hütte „Bukovetz“) und andere.
Das Kloster Batulija Manastir „Sveti Nikolai“ (14. Jh.) ist als eine Festungskirche gebaut worden, die später zu einem Mönchskloster unterhalb des Gipfels Grado wurde. Dicht an den Felsen stellt die gegenwärtige Kirche einen rechteckigen einschiffigen, auf alte Grundmauern errichteten Kuppelbau dar. Die Nebengebäude, unmittelbar neben der Kirche gelegen, können Unterkunft für 15 Personen bieten. Es wird genutzt, Mönche gibt es nicht.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Vom Iskar-Pass aus: die Bahnhöfe und Bushaltestellen in den Dörfern Rebrovo, Tompsan, Zschelen, Zerovo, Bov und Lakatnik.
u Den Flusslauf Batulija entlang: die Ortschaften Batulija, Bukovetz, Bakjovo, Jablaniza und Ogoja.
Alle Autobusse zu den genannten Ortschaften fahren von der Stadt Svoge ab.

Rshana Planina

ist nordöstlich von Golema Planina gelegen. Der höchste Gipfel ist Kozniza (1637 m).
Unter den interessanten Naturschönheiten und historischen Sehenswürdigkeiten (die vornehmlich im nordwestlichen Teil liegen) sind folgende zu erwähnen: das mittelalterliche Dorf mit Festung Koritengrad, der wunderschöne Durchbruch des Iskar-Flusses bei Tscherepisch mit über 87 Höhlen ringsherum, der Felsen Kulin Kamak (Zagrade) und besonders das Kloster Tscherepischki Manastir.
è Im Rshan-Gebirge gibt es keine Touristenhütten.
Übernachtungsmöglichkeit bieten die zwei großen Klöster – „Sedemte Prestola“ („Sveta Bogorodiza“)
und Tscherepischki „Uspenie Bogoroditschno“.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Dorf Ossenovlag (23 km vom Bahnhof Elisseiyna, mit dem es eine Busverbindung über eine Asphaltstraße gibt). Von dort aus führen folgende Marschrouten: Gipfel Kozniza – 1,30 St, Kloster „Sedemte Prestola“ – 1,20 St (7 km), Gipfel Izdremetz und Hütte „Trastena“ (im Golema Planina) – 3,30 St
u Dorf Ljutibrod ist durch reguläre Linienbusse mit Sofia, Mezdra und Vratza verbunden.
Marschrouten: Kloster Tscherepischki Manastir – 50 min, Naturphänomen Ritlite – 20 min, Gipfel Kulin Kamak –1 St, Höhle Schischmanovetz – 1 St, Gipfel Kozniza – 5 Stunden.
u Bahnhof Elissejyna hat eine gute Bahn- und Busverbindung mit Sofia, Mezdra und Vratza sowie reguläre Busverbindung mit Botevgrad.
Marschrouten: Kloster „Sedemte Prestola“ – 14 km, Dorf Ossenovlag – 23 km, Gipfel Kozniza – 5,30 St, Gipfel Schtadimo – 4 Stunden.
In Elisseiyna gibt es Übernachtungsmöglichkeit im Hotel oder in Privatquartieren.

Murgasch

ist der östlichste Teil vom Westbalkan. Der höchste Gipfel ist Murgasch (1687m), wo die hauptorographischen Achsen von Golema und Sofiyska Planina ineinander gehen. Er ist einer von den vier Balkangipfeln mit den ausgeprägtesten klimatischen Veränderungen (die übrigen drei Gipfel sind Botev, Ambariza und Veshen). Auf dem Gipfel gibt es eine meteorologische Station.
Im Altertum hat über Murgasch ein wichtiger Römerweg geführt. Bei Gradischteto unterhalb vom Gipfel Nevishda, bei Vutschi Grad und in der Gegend Bolo waren Befestigungsanlagen zum Schutz des Weges aufgebaut.
In dem Gebirge gibt es eine Hütte – „Murgasch“ (75 Plätze), von der man in 35min den Gipfel erreichen kannund das luxuriös ausgestattete Jägerhaus in der Gegend Tarssava über Jablanitza
Interessante Orte zum Besichtigen:
Die Gipfel Murgasch und Kaleto (Gradischteto oder Tscheschkov Grad) oberhalb vom Dorf Vratschesch; die historische Gegend Merova Poljana (die Todesstätte zweier von Botevs Freischärler); die Denkmäler bei dem Dorf Sheljava: die schöne Gegend Tarssava, wo nach den örtlichen Überlieferungen die mittelalterliche Ortschaft Javoriza gelegen habe, die 1866 von den Türken samt dem nahgelegenen Kloster und den darüber liegenden Wäldern vernichtet wurde.
Am Fuße des Murgasch-Gebirges liegen drei Klöster: Vratscheschki Manastir „Sveti Tschetiredesset Matschenizi“ (13. Jh.), heute gründlich restauriert und erneuert; Eleschnischki Manastir „Sveta Bogorodiza“ (13. Jh.), wiederhergestellt im 16. Jh., als auch reich ausgemalt, und das Sheljavski Manastir „Sveta Petka“, gebaut auf den Grundmauern einer alten Kapelle der frühbyzantinischen Epoche. Heute führen nebeneinander ihre Existenz die alte Kirche „Sveta Paraskeva“ und die moderne Kirche „Sveta Petka“, die Ende der 90er Jahre des 20. Jh. gebaut wurde.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Stadt Buchovo hat reguläre Transportverbindung mit Sofia, einschließlich Linientaxis.
Von der Stadt aus führen folgende Marschrouten: die Klöster Buchovski Manastir „Sveti Archangel Michail“ (2 km nordöstlich) und Buchovski Manastir „Sveta Marija Magdalena“ (1,5 km nordwestlich); Eleschnischski Manastir – 2,30 St; Zscheljavski Manastir – 1,30 St; Hütte „Murgasch“ über den Sattel Rodinar – 4,30 St; Gipfel Murgasch – 5 Stunden.
u Ausgangspunkte für Tourismus im Gebirge können fast alle Ortschaften am Fuße von Murgasch und die Ortschaften Sheljava, Eleschniza. Tschurek, Vratschesch, Jablaniza, der Pass Vitinja u.a. sein.