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Elena

Die Stadt (7 471 Einwohner, 300 m NN) liegt im Elenska Talkessel, an den nördlichen Vorbergen des Balkanteils Elena-Tvardiza (Mittlerer Balkan). Sie liegt 40 km südöstlich von Veliko Tarnovo, 36 km von Gorna Orjachoviza, 28 km südöstlich von Kilifarevo, 40 km nördlich von Tvardiza und 79 nordwestlich von Sliven entfernt.
Es ist eine Stadt mit reichem historischem Erbe, eng mit der Wiedergeburtszeit verflochten.

Geschichte

Die Gegend um die heutige Stadt wurde schon im späten Neolithikum besiedelt. Hierdurch führte ein antiker Weg, auf dem die Truppen von Philipp II. und Alexander dem Großen auf ihren Feldzügen in die Donauprovinzen vorrückten. Die zahlreichen Funde antiker Festungen zeugen dafür, dass der Elenska schon immer gut geschützt wurde. Im Mittelalter entstand hier eine Siedlung, die unter dem Namen Mesra (verlassenes Dorf) (Èñòðúìåíà Èëèàíà) wurde 1430 schriftlich erwähnt wurde. In einer Chronik vom Ende des 15. Jhs. kommt ein Dorf Elena vor, das auf dem Weg von Tvardiza nach Tarnovo liege, sich nahe am Balkanpass befinde und diesen bewache, wofür es von jeglichen Steuern befreit sei.
Im 16. Jh. hatte Elena sich schon als Siedlung mit einer Überwachungsfunktion über die naheliegenden Balkan-Pässe bewährt. Die Willkür der osmanischen Herrscher zwang jedoch viele Einheimische, einen anderen Weg einzuschlagen – den Weg der Freiheitskämpfe. In der Umgebung wurden die Freischaren von Kara Dobri, Elena Woiwode, Mladen Woiwode u.a. berühmt. Der Freiheitsgeist der Elenaer Bürger lässt sie auch an den Aufständen in Tarnovo (1598 und 1686) teilnehmen.

In der zweiten Hälfte des 18. Jhs. erlebt Elena einen wirtschaftlichen Aufschwung. Es wurden Wollstoffumhänge und grobe Wollstoffe hergestellt, der Eisenwarenhandel und die Seidenraupenzucht blühen auf, der Seidenhandel und der Handel mit Samen von Seidenraupen entwickelten sich, man stellte Seile, Teppiche, Gurte aus Schafswolle her, das Töpferhandwerk florierte. Allmählich veränderte sich auch das Stadtbild von Elena – es wurden solide Häuser, Kirchen, Brücken, Brunnen gebaut. Die gepflasterten Straßen wurden mit Öllaternen beleuchtet, es wurden auch Wasserleitungen angelegt. Das Dorf wurde 1800 von Kirdsjali ausgeplündert und in Brand gesetzt.
1843 gründete der Einheimische Ivan Momtschilov die erste Klassenschule für die Schulung von Lehrkräften, die von Petko R. Slavejkov Daskalolivniza genannt wurde. 1874 machte Dojno Gramatik die Abschrift von Elena (aus dem Geschichtebuch von Otec Paisij von Chilendar).
Elena erhielt 1860 das Stadtrecht.

Die Bürger von Elena äußerten ihren Freiheitswillen auch in den Jahren der Wiedergeburt. Sie beteiligten sich an den Aufständen 1835, 1856 und 1862, an der Legion von Rakovski, an den Freischaren von Panajot Hitov, Filip Totjo, Hadschi Dimitar und Stefan Karadscha, leisteten ihren Beitrag auch bei der Vorbereitung des Aprilaufstands. Georgi Sava Rakovski und Vassil Levski, der 1871 das hiesige geheime Revolutions-Komitee gründete, besuchten mehrmals die Stadt wegen ihrer revolutionären Aktivitäten. Im russisch-türkischen Befreiungskrieg wurden in der Stadt und der Region erbitterte Kämpfe geführt. Auf ihrem Rückzug nach Sliven haben die Türken die schönsten Häuser in der Hauptstraße der Stadt und die neue Schule niedergebrannt. Unter den russischen Armeen, die von Kessarevo und Dschjuliniza nach Elena zogen, war das 13. Husarenregiment unter der Führung von Oberst Alexander Puschkin – der Sohn des großen russischen Poeten Alexander S. Puschkin.

Nach der Befreiung wurde Elena zum Zentrum eines großflächigen Kreises.
Berühmte Söhne der Stadt sind Hadschi Jordan Bradata, Teilnehmer am Aufstand 1835, Ilarion Makariopolski, Anführer des kirchlich-religiösen Kampfes, der Freischärler in der Schar von Botev Sava Katrafilov, die Revolutionäre Brüder Karschovski, die Schriftsteller Stojan Michajlovski und Petko Todorov u.a.
Mit ihrer wechselvollen Geschichte, dem erhalten gebliebenen Flair der Wiedergeburt und der wunderschönen Umgebung zieht Elena immer mehr Toruristen an.
Sehenswürdigkeiten: Erhalten gebliebene Häuser und Häuserkomplexe aus verschiedenen Architekturepochen, vor allem aus der Zeit der Wiedergeburt. Daskalolivniza (die Elenaer Klassenschule für Vorbereitung von Lehrkräften) – die erste bulgarische pädagogische Schule, im Herbst 1843 von Ivan Momtschilov gegründet. Unter den Schülern war auch der große Patriot Petko R. Slavejkov, der sie geistereich Lehrerschmiede nannte.
Daskalolivniza ist das erste bulgarische öffentliche Gebäude in Elena, das 1844 für die Unterbringung der Klassenschule gebaut wurde. Daneben entstand ein Gebäudekomplex aus interessanten Gebäuden von ausgesprochenem architektonischem und künstlerischem Wert, die durch die Steinmauer des Kirchhofs der an der Stelle einer alten Kapelle gebauten Kirche Mariä Himmelfahrt (1837) umgeben sind. Die Kirche wurde vom Meister Micho aus dem Stadtteil Bolerzi gebaut und zeugt für die gute und innovative Baukunst ihres Schöpfers.